Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Kinderlosen-Abgabe
ID: 574345
bestürzenden Erkenntnis gelangt, dass Familien höhere Lasten tragen
als Kinderlose. "Alle Transferleistungen wiegen nicht die echten
Kosten für ein Kind auf", jammert er. Ja, was hat der Mann denn
gedacht? Dass der Staat und die Sozialsysteme ihm von den Windeln bis
zum Führerschein alle Kosten ersetzen, die er durch seine Kinder hat?
In unserem Sozialstaat entscheidet man sich nicht aus ökonomischen
Erwägungen für ein Kind, und das ist auch gut so. Die Zahl der
Neugeborenen wird sich nicht erhöhen, wenn der Staat eine Strafgebühr
für Kinderlosigkeit eintreibt. Sie wird sich - wie oft muss man es
noch sagen? - nur dann erhöhen, wenn Arbeit und Familie sich auf
Dauer besser vereinbaren lassen.
Dass unser Gemeinwesen sich auf mehr Alte und weniger Junge
einstellen muss, ist unbestritten. Unbestritten ist auch, dass es
bedürftige Familien gibt. Wenn es den CDU-Politiker Marco Wanderwitz
drängt, für sie etwas zu tun, dann soll er höhere Steuern für alle
fordern - und die Familien, die es brauchen, davon profitieren
lassen. Das wäre gerecht. Aus Wanderwitz' Sicht dürfte diese
Überlegung allerdings einen entscheidenden Nachteil haben: Sie kommt
ohne Sündenbock aus.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
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Datum: 14.02.2012 - 19:41 Uhr
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