Jeder vierte Senior bekam 2011 potenziell ungeeignete Medikamente - Techniker Krankenkasse unterstützt Ärzte mit neuem Service
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Krankenkasse (TK) über 65 Jahre hat im Jahr 2011 mindestens ein
Medikament verordnet bekommen, das insbesondere bei älteren Patienten
Neben- oder Wechselwirkungen verursachen kann. Insgesamt haben rund
261.000 Betroffene knapp 762.000 Medikamenten-Packungen verschrieben
bekommen, die einen möglicherweise ungeeigneten Wirkstoff beinhalten.
Statistisch betrachtet bekam somit jeder von ihnen pro Kopf drei
Packungen mit Wirkstoffen verordnet, die auf der sogenannten
Priscus-Liste stehen.
Die Priscus-Liste enthält 83 Arzneimittelwirkstoffe, die für
Senioren eingeschränkt zu empfehlen sind. Ärzte sollten diese
Medikamente deshalb nur nach einer genauen Nutzen-Risiko-Bewertung
verordnen, denn ältere Menschen können unter Umständen empfindlicher
auf diese Arzneimittel reagieren und dadurch häufiger an
unerwünschten Arzneimittelwirkungen leiden. Wissenschaftler haben die
Wirkstoff-Übersicht im Auftrag des Bundesforschungsministeriums
erstellt. Professor Dr. Petra Thürmann, Direktorin des
Philipp-Klee-Instituts für klinische Pharmakologie am HELIOS Klinikum
Wuppertal, hat maßgeblich an dem Projekt mitgewirkt. Sie erklärt
dazu: "Ziel der Priscus-Liste ist es, die Arzneimitteltherapie von
älteren Patienten sicherer zu machen. Wir möchten informieren, nicht
verunsichern. Patienten, die ein entsprechendes Medikament einnehmen,
sollten es daher auf keinen Fall eigenmächtig absetzen. Stattdessen
sollten sie die weitere Therapie mit ihrem behandelnden Arzt
besprechen."
Aus diesem Grund erweitert die TK ihren Arzneimittelreport (AMR)
für niedergelassene Ärzte ab sofort um Informationen zur
Priscus-Liste. Der AMR enthält eine Übersicht, die dem Arzt zeigt,
welche Medikamente er den TK-Versicherten im zurückliegenden Quartal
verordnet hat. Wenn der Arzt einem Patienten über 65 Jahre ein
Priscus-Medikament verschrieben hat, bekommt er künftig einen
entsprechenden Hinweis angezeigt. "Mit dem neuen Service möchten wir
die Ärzte in ihrem Praxisalltag unterstützen, um mit ihnen gemeinsam
eine qualitativ hochwertige Arzneimitteltherapie zu gewährleisten",
erläutert Tim Steimle, Apotheker und Fachbereichsleiter
"Arzneimittel" bei der TK. "Der Arzneimittelreport beschreibt die
potenziellen Risiken der 83 Wirkstoffe, um die Mediziner für dieses
Thema zu sensibilisieren", so Steimle weiter.
Neben Ärzten stellt die TK auch ihren Versicherten Informationen
zur Priscus-Liste zur Verfügung. Bereits seit einem Jahr sind
Hinweise zu der Wirkstoffliste in der TK-Versicherteninformation
Arzneimittel (TK-ViA) integriert. Ähnlich wie bei einem Kontoauszug
listet die TK-ViA sämtliche zu Lasten der TK verordnete Medikamente
des vergangenen Quartals auf. Hat ein Versicherter, der 65 Jahre oder
älter ist, ein Priscus-Medikament verordnet bekommen, wird dies im
Arzneimittel-Kontoauszug hervorgehoben. "Die Patienten können mit
dieser Information auf ihren Arzt zugehen und mit ihm mögliche
Alternativen besprechen", erklärt der Arzneimittelexperte Steimle.
Mehr Informationen zum TK-AMR sowie zur TK-ViA sind im Internet
unter www.tk.de, Webcodes 152302 beziehungsweise 095542 zu finden.
Die aktuelle "Priscus-Liste" ist unter www.priscus.net online
abrufbar.
Pressekontakt:
Nicole Ramcke, TK-Pressestelle
Tel. 040-6909-3431
E-Mail: nicole.ramcke@tk.de
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Datum: 26.03.2012 - 09:53 Uhr
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