Frankfurter Rundschau: Kommentar zur Debatteüber Günter Grass
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Ulrich Gumbrecht. Er schrieb jetzt in der Welt, "dass mit dem Brechen
des Schweigens von Grass ... eine für den Nazismus typische
Mentalität zum Ausdruck kommt". "Für den Nazismus typisch" wären
damit nicht alte Nazis, die sich nach dem Krieg im Schutz von
CDU-Politikern wie Kanzler Kiesinger versteckten. Wir reden hier
nicht nur über die Vergangenheit. Ihre Wahrnehmung beeinflusst
immer auch das Klima der Gegenwart. Um Grass geht es dem neuen
Konservatismus am wenigsten. Er deutet die Aufbrüche zu mehr
Freiheit, Toleranz und sozialer Gerechtigkeit aus sehr gegenwärtigen
Gründen ins Negative um: Diese Werte nämlich wollen zu einem
Weltbild nicht passen, das eher auf aggressive Intoleranz (etwa
gegenüber Muslimen) setzt und die soziale Frage weitgehend
ignoriert. Der größte Fehler des Günter Grass war sein maßloses
Poltern gegen Israel. Sein zweitgrößter Fehler war es, den
Geschichtsrevisionisten von heute eine gefährliche Steilvorlage zu
liefern.
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Kira Frenk
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Datum: 10.04.2012 - 17:47 Uhr
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