Westdeutsche Zeitung: Die Geister, die der Fußball rief = Von Christoph Fischer

Westdeutsche Zeitung: Die Geister, die der Fußball rief =
Von Christoph Fischer

ID: 640824
(ots) - Nach Tumulten in den Arenen des Fußballs ist
der öffentliche Aufschrei immer groß. Kaum eine Gruppierung, die sich
nicht artikuliert, wenn in den Stadien Krawalle zu beklagen sind. Das
ist der Normalfall. Nicht mehr, nicht weniger. Im Fußball geht es
immer um Emotionen. In der Relegation geht es aber um viel mehr. Oft
genug um die Zukunft von Vereinen, auf jeden Fall geht es um viel
Geld. Emotionen können gelegentlich außer Kontrolle geraten. Das ist
an sich nicht unbedingt besorgniserregend, beim Massenphänomen
Fußball kann das aber schnell zum Problem werden. Der Profisport
folgt der Eventkultur moderner Großveranstaltungen. Als Tausende in
der Düsseldorfer Arena den Rasen stürmten, waren das Krawallmacher,
aber eben auch Menschen, die gar nicht unbedingt Krawall machen
wollten. Viele fotografierten ihre Auftritte, Frauen und Kinder, und
stellten die Bilder online. Als Beweis, dabei gewesen zu sein. Was
die Sache nicht harmloser macht. Wenn der Deutsche Fußball-Bund und
die Deutsche Fußball Liga jetzt nach neuen Wegen suchen, das Problem
in den Griff zu bekommen, wird man das alles berücksichtigen müssen.
Man wird berücksichtigen müssen, dass Fußballspiele eine soziale
Bühne sind. Und ein Produkt der Unterhaltungsindustrie. Dass der
Aufstieg der Düsseldorfer Fortuna nach 15 Jahren durch diese Vorfälle
infrage gestellt wird, ist bedauerlich. Dennoch ist die Frage
berechtigt, ob der Verein seiner Sorgfaltspflicht gerecht geworden
ist. Auf jeden Fall bleiben Fragen offen. Und trotzdem gehen die
Reaktionen und die damit verbundenen Forderungen über Allgemeinplätze
meist nicht hinaus, weil es noch keine Patentrezepte gibt, wie man
derlei Ungemach dauerhaft vermeiden kann. Unmissverständlich klar
ist, dass Krawallmacher keine Chance haben dürfen. Klar ist aber
auch, dass Sport und Politik neue Antworten finden müssen.


Betroffenheitsrhetorik und Runde Tische reichen nicht. Vielleicht
sollte Fußball einfach wieder nur Sport sein. Und keine
Unterhaltungsmaschine. Von gewieften Managern zur Gewinnmaximierung
kultiviert. Der Bogen scheint überspannt, die Geister, die der
Fußball rief, wird er nicht mehr los.



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Datum: 16.05.2012 - 20:06 Uhr
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