WAZ: Eine Frage der Moral. Kommentar von Gerd Heidecke
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überleben, nachdem er auf dem Nachhauseweg am scheinbar sicheren
Fußgängerüberweg angefahren und 25 Meter weit mitgeschleift wurde.
Aber der Fahrer des Unfallwagens ließ ihn einfach mitten in der Nacht
blutend liegen. Mit dem Vermerk "Ungeklärt" ging die Akte Anfang der
Woche an die Staatsanwaltschaft, obwohl die Essener Polizei ein
halbes Jahr lang alles versucht hatte, den Todesfahrer zu ermitteln.
Unfallflucht ist das mieseste Alltagsverbrechen, angefangen beim
Parkplatzrempler. Nachvollziehen kann man die Reaktion der Fahrer,
die sich zumeist keiner Schuld bewusst sind, weil sie es doch nicht
mit Absicht getan haben. Entschuldigen lässt sich solch ein
verdrängendes Verhalten damit nicht, das vor allem den Schaden beim
anderen nicht sehen will. Dabei sind in Deutschland alle Autos
haftpflichtversichert. Im schlimmsten Fall verliert ein vielleicht
alkoholisierter Unfallfahrer seinen Führerschein, wenn er anhält.
Nicht aber sein reines Gewissen oder seine Existenz. Gibt es wirklich
einen bösen Trend zur Unmoral auf der Straße, wie ihn manch einer
bereits sieht? Das ist noch unbewiesen. Aber die Anzeichen dafür, sie
mehren sich.
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Datum: 06.06.2012 - 19:24 Uhr
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