WAZ: Bundesumweltministerium startet Stresstests für atomare Zwischenlager/Umfangreicher Fragenkata

WAZ: Bundesumweltministerium startet Stresstests für atomare Zwischenlager/Umfangreicher Fragenkatalog zu Flugzeugabstürzen, Stromausfällen oder Hochwasser - Untersuchung bis Mitte August

ID: 654504
(ots) - Das Bundesumweltministerium hat einen umfangreichen
Sicherheits-Stresstest für die atomaren Zwischenlager und weitere
Atom-Einrichtungen in Deutschland gestartet. Wie die Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe (Donnerstag) berichten, sollen bis Mitte August
bundesweit rund 20 Anlagen unter anderem auf den Schutz vor extremen
Erdbeben, Flugzeugabstürzen, Hochwasser, Wetterkatastrophen,
Explosionen, Stromausfällen und Bränden untersucht werden. Die
Zeitungen berufen sich auf Informationen aus dem Umweltministerium
und der Entsorgungskommission des Ministeriums.

Die Stresstests für die Zwischenlager waren bereits im vergangenen
Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima angekündigt worden,
parallel zu den lange abgeschlossenen Überprüfungen der
Atomkraftwerke. Doch hatte sich die Umsetzung verzögert. Vergangene
Woche hat nach Informationen der Zeitungen die Entsorgungskommission
des Umweltministeriums den angeforderten Fragenkatalog für die
Prüfung fertig gestellt. Der Katalog sei den betroffenen
Bundesländern mit Atomanlagen umgehend übermittelt worden, sagte eine
Sprecherin des Umweltministeriums den Zeitungen. Die Länder seien
gebeten worden, die Stellungnahmen der Zwischenlager-Betreiber bis
zum 17. August dem Umweltministerium vorzulegen. Die abschließenden
Ergebnisse der Untersuchungen sollen bis Ende des Jahres vorliegen.

Überprüft werden soll laut Fragenkatalog, der den Zeitungen
vorliegt, alle Zwischenlager für Brennelemente und hochradioaktive
Abfälle - die an den zwölf Akw-Standorten und die zentralen
Zwischenlager Gorleben, Ahaus, Jülich und Lubmin. Der Stresstest
bezieht darüber hinaus die Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben,
die Wiederaufarbeitungsanlage und die Verglasungseinrichtung in
Karlsruhe, die Urananreicherungsanlage in Gronau und die
Brennelementeherstellung in Lingen ein. Anders als ursprünglich


geplant werden aber ein Dutzend Betriebe für die Bearbeitung und
Lagerung von schwach- bis mittelradioaktiven Abfällen vorerst nicht
in den Stresstest einbezogen. Die Entsorgungskommission werde erst
noch prüfen, ob es für diese Einrichtungen eine
Sicherheitsüberprüfung geben werde, erklärte das Umweltministerium.
Kritiker monieren seit langem, die Zwischenlager, in denen
überwiegend Brennelemente und hochradioaktive Abfälle meist in
Castor-Behältern aufbewahrt werden, seien nur mangelhaft etwa gegen
terroristische Angriffe geschützt. Bei dem Stresstest soll nun
untersucht werden, wie sich solche Belastungen und Katastrophen - von
Erdbeben bis zu Großfeuern - auswirken, für deren Stärke die Anlagen
nicht ausgelegt sind und die deshalb nicht Gegenstand der
Genehmigungsverfahren waren. So soll auch ein längerer Totalausfall
der Stromversorgung durchgespielt werden, extreme Hochwasserlagen
oder der Absturz eines großen Verkehrsflugzeugs, berichten die
Zeitungen unter Berufung auf den neunseitigen Fragenkatalog der
Entsorgungskommission. Das Bundesumweltministerium hält eine
Neubewertung der Sicherheitsszenarien auch für die Zwischenlager als
Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe von Fukushima für notwendig.
"Sicherheitsanforderungen und die Vorgaben für die
Sicherheitsanalysen für die Entsorgung von bestrahlten Brennelementen
und radioaktiven Abfällen müssen überprüft und gegebenenfalls neu
festgelegt werden", so die Vorgabe des Ministeriums. Die
atompolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sylvia
Kotting-Uhl, lobte den Umfang der geplanten Prüfung: "Das ist recht
sorgfältig erarbeitet, die relevanten Fragenstellungen sind drin",
sagte sie den Zeitungen. Allerdings habe sich der Stresstest zu lange
verzögert: "In dieser Wahlperiode wird es wohl kaum noch Konsequenzen
aus den Stresstests geben", sagte Kotting-Uhl. Dabei seien nicht
ausreichend geschützte Zwischenlager mit ihrem Inventar "eine
ähnliche Bedrohung wie Atomkraftwerke."



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Datum: 07.06.2012 - 02:00 Uhr
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