NRZ: Eine bittere Pille - Kommentar von Jan Jessen
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so was möglich in reichen, entwickelten Ländern? Ist es. In den USA
ist Arzneimittelknappheit schon seit vielen Jahren ein Problem. Dort
leiden bereits Patienten darunter, etwa, indem sich ihre Behandlung
erheblich verzögert. Soweit ist es in Deutschland noch nicht. Aber
auch hier steigt der Aufwand für die Krankenhäuser - die Unternehmen
produzieren Arznei nicht mehr in solchen Massen, dass sie in größerem
Umfang gelagert werden könnte. Das Just-in-Time-Prinzip hat auch in
der Pharmaindustrie Einzug gehalten. In der Konsequenz führt das
dazu, dass es immer häufiger Lieferengpässe gibt, wenn Tranchen
verworfen werden müssen. Der Hauptgrund dafür ist sicherlich der
Gewinnanspruch der Industrie: Ein Großteil der in Deutschland
verwendeten Wirkstoffe stammt aus Indien oder China, teilweise wird
die ganze Produktion ins Ausland verlagert - das ist günstig, macht
aber Probleme bei der Qualitätskontrolle. Und die Produktion
hierzulande wird auf das Nötigste reduziert, weil die Politik zu
Recht die Preise für Arzneimittel durch verschiedene Maßnahmen -
Rabattverträge, frühe Nutzenbewertung - zu drücken versucht. Bislang
ist das noch gut gegangen. Das Beispiel USA zeigt, dass das nicht
immer so bleiben muss.
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Datum: 11.06.2012 - 19:06 Uhr
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