Wie sicher sind UNSERE Züge?
ID: 66512
Brutaler Angriff im Zug zwischen Brandenburg und Potsdam
Brutaler Angriff im Zug zwischen Brandenburg und Potsdam
In der Nacht vom Samstag den 29. auf Sonntag den 30.November wurden wir, fünf Musiker im Alter von 19 bis 28 Jahren im DB Regionalzug von Brandenburg nach Berlin Ostbahnhof ca. um 4:30 Uhr von zwei Jugendlichen (ca. 18 Jahre) mit offensichtlichem nationalsozialistischem Hintergrund sowie vier weiteren „Sympathisanten“ (kann man nicht genauer bezeichnen, da ihre politische Gesinnung weniger erkenntlich war) angegriffen. Wir befanden uns im genauen auf der Zugstrecke von Götz nach Groß Kreutz wo die Täter dann fluchtartig nach einer ziemlich heftigen Prügelei den Zug verließen.
Der Angriff erfolgte ohne Grund, einziger Anlass dafür war wohl ganz offensichtlich das wir mit längeren Haaren und weniger „armeetauglicher“ Kleidung nicht in das Bild dieser Leute passen. Es erfolgte ein wahrer Hagel von Beleidigungen auch auf einen nahsitzenden Angestellten der DB, welcher die Jugendlichen zum Weitergehen animieren wollte, da sie gleich nach dem Betreten des Zuges quasi über uns herfielen. Nach einem beherzten Wehren gegen unzählige Schläge, hauptsächlich auf den Kopf, da wir alle zunächst sitzen blieben und lange versuchten ruhig die Sache zu lösen, artete die Situation in eine Prügelei mit Körperverletzung aus. Einem unserer Leute wurde dabei u.a. mit voller Wucht ins Gesicht getreten. Letztendlich hatten wir das große Glück, dass der besagte Angestellte der Bahn per Handy Hilfe ruf und so die Täter relativ schnell vertrieben wurden, ansonsten wäre die Sache mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so glimpflich ausgegangen.
Im Nachhinein meinte der DB-Angestellte, dass dies ÖFTER in den Brandenburger Nachtzügen VORKOMMEN WÜRDE!!!
Wir gingen anschließend zur Polizeiwache am Ostbahnhof um die Sache anzuzeigen und mir selbst wurde, noch während der Beamte meine Daten und den oberflächlichen Tatverlauf in eine Art Notizblock schrieb, gesagt „das man die Täter wahrscheinlich“ nie fasst.
Die Fragen die uns im Moment sehr bewegen, da wir einen ziemlichen Schock sowie einige Verletzungen davon getragen haben, sind: bei einem Ort wie Groß Kreutz, wie viel Leute wird man dort um 5 in der Nacht treffen? Es ist also nicht möglich eine Gruppe von 6, bzw. in dem Fall wahrscheinlich noch mehr, da wir nicht alle gezählt haben, ausfindig zu machen? Zum Ende der Schlägerei waren Beamte der Bahnpolizei vor Ort im Abteil, die mit Kollegen gesprochen hatten. Wenn diese Angriffe häufiger vorkommen, warum tut niemand etwas? Was muss passieren bis man aktiver dagegen handelt? Soll man sich als freier Bürger am Wochenende nicht mehr in die deutschen Züge trauen können?
Wir als Band haben diesen Vorfall bereits im Internet publik gemacht und eine große Zahl an Reaktionen darauf erhalten, aber auch ein weiteres schrecklicheres Ereignis geschildert bekommen, als eine andere Gruppe am Abend vorher von Nazis krankenhausreif geschlagen wurde.
So kann es nicht weitergehen, wir haben ein akutes Problem mit aggressiven Jugendlichen, nationalsozialistischen Tendenzen und einer erschrecken hohen Ignoranz der Öffentlichkeit, á la „Hoffentlich tut mir selbst niemand etwas.“ anstatt einzuschreiten.
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Datum: 02.12.2008 - 19:37 Uhr
Sprache: Deutsch
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Berlin
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
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Freigabedatum: 02.12.2008
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