WAZ: Das Ende der Erdgipfel. Kommentar von Jürgen Polzin
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UN-Umweltkonferenz von Rio de Janeiro. Und misst man das Ergebnis des
Gipfels mit 50 000 Teilnehmern und Regierungsvertretern aus 190
Ländern an seinem Motto, dann muss den Menschen bange werden. Die
Zukunft, die wir wollen - dies war sein Titel. Ist das also die
Zukunft, auf die man sich in Rio verständigte? Eine Welt, in der
Ozeane, Wälder, Böden und das Klima weiter ohne geregelten Schutz
bleiben? Eine Welt, die bald zehn Milliarden Menschen fasst, die aber
keinen Plan davon hat, auf Dauer einen menschenwürdigen
Lebensstandard zu sichern, der nicht die Grenzen dieses Planeten
sprengt? Rio wird in dieser Form als einer der letzten großen
Umwelt-Palaver in die Geschichte eingehen. Dort, wo 20 Jahre zuvor
das Ende des Kalten Krieges die Welt in Aufbruchstimmung versetzte,
wird nun das Erbe des Öko-Multilateralismus zu Grabe getragen. Der
Geist von Rio, dieser Idealismus, er ist längst verflogen, denn das
Leben um diese Gipfel herum hat die Appelle zum nachhaltigen Leben
ignoriert. In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind unsere
ökologischen Schulden gewachsen. Machen wir so weiter, bräuchten wir
2050 eine zweite Erde, um den Bedarf an Rohstoffen zu befriedigen und
um unseren Abfall loszuwerden. Die Zeit der großen Umweltkonferenzen,
sie ist vorbei, weil sie nichts bringen. Die Zukunft wird im Kleinen
gemacht - in Städten, die neue Verkehrskonzepte haben, in Ländern,
die ihr Energiesystem umstellen. Die Zukunft gehört jenen, die
Veränderung beginnen.
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Datum: 22.06.2012 - 19:22 Uhr
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