Westdeutsche Zeitung: Die Dispo-Zinsen in Deutschland sind zu hoch = von Annette Ludwig

Westdeutsche Zeitung: Die Dispo-Zinsen in Deutschland sind zu hoch =
von Annette Ludwig

ID: 684200
(ots) - Seit Jahren ärgern sich Bankkunden über das
Prozedere: Kaum hat die Europäische Zentralbank die Zinsen gesenkt,
da ziehen die Banken in Deutschland auch gleich nach. Schlagartig
fällt die Verzinsung für Guthaben, doch auf niedrigere Zinsen für
ihre Dispo-Kredite warten die Verbraucher meist vergebens.

Was die Kunden tagtäglich erleben, wird nun endlich auch von einer
Studie untermauert: Banken in Deutschland kassieren deutlich zu viel
für Überziehungskredite. Während sich die Geldinstitute Kapital
derzeit quasi zum Nulltarif beschaffen können, zahlt der Kunde für
die kurze Überziehung seines Girokontos bis zu 15 Prozent Zinsen.
Damit findet sich Deutschland übrigens im europaweiten Vergleich in
der Spitzengruppe. Ähnliche Sätze werden nur in Krisenländern wie
Griechenland, Portugal oder Irland verlangt.

Die Kunden haben nur wenig Chancen, dieser Zinsfalle zu entkommen.
Der Wettbewerbsgedanke zieht in diesem Fall nicht so recht, da der
Dispo ja eben schnell und kurzfristig verfügbar sein muss. Der
Verbraucher kann zu diesem Zweck nicht einfach ein neues Girokonto
eröffnen.

Das wissen auch die Geldinstitute und nutzen die lukrative
Einnahmequelle - allein im April wurden in Deutschland 41 Milliarden
Euro gewährt - auch zur Quersubventionierung anderer Leistungen oder
zur Gewinnmaximierung.

Bedenkt man zusätzlich, dass vor nicht allzu langer Zeit in
Deutschland Banken mit Steuergeldern gerettet werden mussten, dass
Banker immer noch immense Boni kassieren und dass kaum ein Institut
aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, dann ist diese
Geschäftspraxis ein Schlag ins Gesicht der Privatkunden. Auf diese
Weise gewinnen die Geldinstitute keinen Funken Vertrauen zurück.

Der reflexartige Ruf nach dem Staat mag in vielen Fällen
unberechtigt sein. Doch wenn Marktmechanismen wie im Falle der


Dispo-Zinsen versagen, dann darf eine gesetzliche Obergrenze nicht
tabu sein. Zwar hat auch die Bundesregierung das Thema für sich
entdeckt. Aber es sieht so aus, als ob sie wieder vor der mächtigen
Banken-Lobby einknicken wird. Die Aussagen von
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner, die nur auf Transparenz
setzen will, deuten daraufhin - zum Leidwesen der Bankkunden.



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Datum: 19.07.2012 - 18:41 Uhr
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