Weser-Kurier: Kommentar zur Verteilung von Organspenden

Weser-Kurier: Kommentar zur Verteilung von Organspenden

ID: 695629
(ots) - Die neuen Informationen über den Umgang mit
Spenderorgangen in Deutschland zeigen: Es sind keine Ausnahmefälle -
wie aktuell in Göttingen und Regensburg -, die das Vertrauen in das
System der Organspende zerstören. Wenn fast jedes vierte gespendete
Herz und sogar jede zweite Bauchspeicheldrüse an der offiziellen
Warteliste vorbei vergeben werden - und diese eigentlich für
Ausnahmen vorbehaltene Möglichkeit offenbar die Regel in
Transplantationszentren ist - dann machen sich nicht nur einzelne
Ärzte schuldig. Denn das Wirken der Transplantationsmediziner, das
"Kränkermachen" von Organen, um das System der Organverteilung zu
unterlaufen, dürfte Klinikleitungen und Ärztekollegen nicht verborgen
geblieben sein. Die Warteliste der Organisation Eurotransplant hat
eine ganz klare Absicht: Schwerkranke Menschen, die dringend ein
Spenderorgan benötigen, stehen ganz oben. Für sie kann jeder weitere
Tag den Tod bedeuten. Alle acht Stunden stirbt in Deutschland ein
schwerkranker Mensch, weil er ein lebensrettendes Spenderorgan nicht
rechtzeitig bekommen hat. Die durchschnittliche Wartezeit auf Herz,
Niere oder Leber beträgt rund sieben Jahre. All dies ist Ärzten in
der Transplantationsmedizin bekannt. Sie versorgen täglich Patienten,
für die es um Leben und Tod geht. Und sie sind es, wie jetzt bekannt
geworden ist, die nach eigenem Gutdünken auswählen, wer ein
Spenderorgan verdient hat und wer nicht. Ein Skandal. Ihr
selbstherrliches Wirken hat für den größtmöglichen Schaden gesorgt,
indem sie das ohnehin brüchige Vertrauen in das System der
Organspende zerstört haben. Indem Labordaten manipuliert wurden.
Indem sie den Tod schwerkranker Menschen einkalkuliert haben, die
dringender auf ein Spenderorgan angewiesen wären als die von ihnen
ausgewählten. Das gesamte System muss jetzt reformiert werden. Den


Ärzten muss bei ihrem Tun¨ auf die Finger geschaut und mit wirksamen
Sanktionen gedroht werden. Denn: Organspende beruht auf Vertrauen.
Ist dieses nicht vorhanden, kostet das Leben.



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Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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Datum: 07.08.2012 - 20:38 Uhr
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