Rheinische Post: Anmaßend, dumm, CSU
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Politikern und Wirtschaftsgrößen oder ihren dienstbaren Geistern, die
Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen versuchen.
Selbstbewusste Redaktionen weisen derlei Ansinnen höflich, aber
bestimmt zurück. Die Intervention des CSU-Sprechers beim ZDF
dokumentiert nun eine neue Dimension im ohnehin schwierigen
Verhältnis zwischen Politik und Medien. Seehofers Sprecher versuchte
offenbar, die Berichterstattung über den SPD-Herausforderer seines
Dienstherrn im ZDF-Programm zu unterbinden. Dieser Versuch war
ähnlich dumm und anmaßend wie weiland der Anruf des Bundespräsidenten
Wulff beim Chefredakteur der "Bild"-Zeitung. Da CSU-Sprecher Strepp
bislang als intelligent und besonnen galt, muss er seine Anweisungen
wohl von jemand weniger Klugem erhalten haben. Befehle aber erteilen
in der CSU nur zwei: Parteichef Seehofer und Generalsekretär
Dobrindt. Mit dem Rücktritt des Parteisprechers ist die Affäre für
die CSU deshalb noch nicht ausgestanden. Noch eine Frage drängt sich
auf: Warum ist in Teilen der Politik der Glaube ungebrochen, die
öffentlich-rechtlichen Medien seien, wenn nicht steuerbar, so doch
leicht zu beeinflussen? Hoffentlich also waren die Redakteure bei ARD
und ZDF immer so standhaft wie im aktuellen Fall.
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Datum: 25.10.2012 - 20:00 Uhr
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