Bedarf an ambulanter und stationärer Pflege steigt in Thüringen / bpa fordert mit dem Westen vergleichbare Pflegesätze für Thüringen
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Pflegebedürftigen in Thüringen drastisch erhöht. Wurden 1999 noch
rund 60.000 Menschen gepflegt, waren es Ende 2011 bereits über 80.000
und deren Zahl steigt weiter. Das geht aus den jüngsten Zahlen des
Thüringer Landesamtes für Statistik hervor.
Und noch ein Trend wird sichtbar: Immer weniger Thüringerinnen und
Thüringer werden von ihren Angehörigen gepflegt. Der Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Thüringen mahnt
deshalb die politisch Verantwortlichen und die Pflegekassen zu einem
Kurswechsel.
Jeder Mensch möchte sein Leben so lange in den eigenen vier Wänden
verbringen wie möglich. Noch immer werde fast die Hälfte aller
Pflegebedürftigen von Angehörigen betreut. Doch diese Form der
Betreuung wird von Jahr zu Jahr weniger.
Dafür gibt es zahlreiche Gründe, weiß Rosemarie Wolf, Vorsitzende
der bpa-Landesgruppe Thüringen: "In hochaltrigen Partnerschaften kann
die Frau den Mann oder umgekehrt nicht mehr pflegen. Bei Kindern ist
der Arbeitsdruck heute so hoch und sie müssen so weit pendeln, dass
keine Zeit mehr für Pflege da ist. Auch gibt es immer weniger die
Form der Großfamilie, wo mehrere Generationen unter einem Dach
leben."
Umso wichtiger sei es, dass mehr Fachkräfte für den Bereich der
Pflege gewonnen werden. "Schon heute kommen nur noch 85 Bewerber auf
300 offene Stellen", so Wolf, selbst Pflegeheimbetreiberin.
Da die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren steigt,
bei gleichzeitigem Fachkräftemangel, fordert der Landesbeauftragte
des bpa Thüringen, Thomas Engemann, mit dem Westen vergleichbare
Pflegesätze: "Die Sätze in Thüringen sind so niedrig, dass der an
sich attraktive Beruf der Pflege für viele junge Menschen
uninteressant ist. Gleichzeitig verlieren wir gut ausgebildete
Pflegefachkräfte an die westlichen Bundesländer. Hier muss dringend
nachgebessert werden."
Parallel dazu müsse stärker für den Pflegeberuf geworben werden.
Der bpa ist bereits seit langem mit entsprechenden Kampagnen
unterwegs.
Pressekontakt:
Thomas Engemann, bpa Landesbeauftragter, Tel.: 0361 6 53 86 88
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Datum: 23.11.2012 - 16:00 Uhr
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