Ostsee-Zeitung: Kommentar zur europäischen Bankenaufsicht
ID: 783135
Europäischen Zentralbank angesiedelt ist, die bereits eine Billion
frisch gedruckte Euro in den angeschlagenen Bankensektor gepumpt hat,
ist fast so, als ob ein Drogenabhängiger eine Entzugsklinik leiten
soll. Denn die Bankenaufsicht ist für die kriselnden Südländer nichts
anderes als ein willkommener Türöffner zu neuen Geldschränken.
Künftig könnten nämlich ihre maroden Banken direkt Finanzspritzen aus
dem Rettungsfonds ESM erhalten. Das Risiko läge bei den Steuerzahlern
aller Euro-Länder - ganz vorn die Deutschen, die für 190 Milliarden
Euro im ESM-Topf haften. Zwar soll die Bankenaufsicht von der (eher
lockeren) EZB-Geldpolitik unabhängig agieren. Doch die von
Finanzminister Schäuble großspurig als "Chinesische Mauer"
beschriebene Barriere dazwischen gleicht einem morschen Lattenzaun.
Im Konfliktfall soll ein "Vermittlungsausschuss" mit einfacher
Mehrheit entscheiden. Nun raten Sie mal, wer dort in Überzahl sitzt?
Richtig: Schuldnerstaaten wie Griechenland, Portugal
die nationale Haftung für die Finanzinstitute jetzt weitgehend kippt,
könnte sich die europäische Bankenaufsicht sehr schnell als schnöde
Fassade für eine neue Selbstbedienungs-Mentalität der Banken
erweisen. König Pyrrhus lässt grüßen.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.12.2012 - 15:21 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 783135
Anzahl Zeichen: 1591
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Rostock
Kategorie:
Außenhandel
Diese Pressemitteilung wurde bisher 175 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Ostsee-Zeitung: Kommentar zur europäischen Bankenaufsicht"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Ostsee-Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).