WAZ: Kinderwahlrecht diskriminiert. Kommentar von Wilhelm Klümper
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Familien programmiert. Angenommen, ein pubertierendes 13-jähriges
Mädchen findet die Piraten cool, ihr 15-jähriger Bruder sympathisiert
mit der FDP, der 17-Jährige in seiner Anarchophase lehnt das Wählen
ab, weil er alle Politiker doof findet, Mama ist ganz öko und macht
ihr Kreuzchen bei den Grünen, während Papa strammer Anhänger der CDU
ist. Welche Partei bekommt dann die Stimmen der drei Kinder, für die
ihre Eltern treuhänderisch abstimmen dürfen? Vermutlich ist Niebels
Vorschlag gut gemeint, um den Blick in der Gesellschaft verstärkt auf
das Kinderwohl zu lenken. Dabei unterstellt er aber, dass sich nur
Eltern aufgrund ihrer unmittelbaren Betroffenheit für Kinder- und
Familieninteressen einsetzen. Das ist diskriminierend, weil auch
gewollt oder ungewollt Kinderlose gesamtgesellschaftliche
Verantwortung jenseits ihrer ganz persönlichen Interessen bei ihrer
Stimmabgabe tragen können. Es verwundert, dass ausgerechnet ein
Liberaler einen Vorschlag zum Wahlrecht macht, der individuelle
Lebensentwürfe des einen belohnt und des anderen bestraft.
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Datum: 03.01.2013 - 19:08 Uhr
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