Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Daimler
ID: 811550
Aufholjagd auf die Premiummarken Audi und BMW verliert Mercedes-Benz
weiter an Boden. Das von Daimler-Vorstand Dieter Zetsche vor Jahren
angekündigte Ziel, beiden Rivalen bis 2020 - intern wird 2018 genannt
- die Rücklichter zu zeigen, rückt in weite Ferne. Zwar konnte
Zetsche gestern neue Rekorde bei Umsatz und Absatz vermelden. Doch
der Gewinn im zentralen Pkw-Geschäft ging dennoch zurück. Anders als
bei der Konkurrenz aus Bayern. Sowohl Audi als auch BMW erzielten
2012 ebenfalls neue Verkaufsrekorde - die aber deutlich größer
ausfielen als bei den Stuttgartern. Vor allem im China-Geschäft gaben
die Münchener und die Ingolstädter deutlich mehr Gas, bremsten die
Schwaben klar aus. Dass sich das Jahr 2013 positiver darstellen wird
bezweifelt sogar Zetsche selbst. Die Autosparte werde vermutlich
leicht unter 2012 liegen, sagte er gestern bei der Vorlage der
Bilanz. Als Gründe nannte er die hohen Investitionen in die Zukunft,
die in diesem Jahr anstehen und das Ergebnis belasten werden.
Besserung sieht er erst für 2014. Dann sollen die milliardenschweren
Sparprogramme Wirkung gezeigt haben. Bis dahin könnte sich auch die
Berufung des eigens fürs China-Geschäft eingesetzten Vorstands
bezahlt machen. Zudem soll die Beteiligung mit zwölf Prozent am
langjährigen chinesischen Partner BAIC den stotternden Motor in China
runder laufen lassen. Weiter hofft der Konzern, mit der im Sommer neu
kommenden S-Klasse, der gerade umfangreich überarbeiteten E-Klasse
sowie den auf jugendlich-sportlich getrimmten A-Klasse- sowie
CLA-Modellen endlich auf die Überholspur wechseln zu können. Kein
leichtes Unterfangen, da auch die Konkurrenz nicht schläft, zudem
bislang über die deutlich breitere Modellpalette verfügt. Auf einen
kleineren und bei den Kunden derzeit äußert beliebten SUV
beispielsweise, wie ihn Audi mit dem Q3 und BMW mit dem X1 im
Portfolio haben, muss man bei Mercedes noch einige Zeit warten. Eines
steht fest: Sollte Dieter Zetsches Vertrag, wie kaum anders zu
erwarten, Ende dieses Monats bis 2018 verlängert werden, steht der
Konzernchef vor einer großen Aufgabe, will er den nur noch matt
glänzenden Stern wieder zum Strahlen bringen. Dass er auch schwierige
Probleme meistern kann, hat der Mann mit dem markanten Schnauzbart
während seiner Amtszeit bei Chrysler bewiesen. Sein erklärtes Ziel,
mit dem er 2006 den Vorstandsposten bei Daimler übernahm, die
Position von Mercedes im Vergleich zu Audi und BMW zu verbessern,
indessen hat er bislang verfehlt. Zum Teil auch, weil ihm seine
Vorgänger mit verfehlten Strategien ein schwieriges Erbe hinterlassen
hatten. Diese Altlasten spielen in der öffentlichen Wahrnehmung aber
längst keine Rolle mehr.
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Datum: 07.02.2013 - 20:10 Uhr
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