neues deutschland: Mindesthohn
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Schweizer Bonbonmacher in ihrer Werbung, sondern jetzt auch die eine
oder andere Partei. Die Rede ist vom Mindestlohn. Klar, es ist ja
Wahlkampf. In solchen Zeiten scheint jede Dreistigkeit erlaubt zu
sein. Die Grünen, erzählt ihr Spitzenkandidat Jürgen Trittin, wollten
schon vor zehn Jahren den Mindestlohn. Doch die SPD habe das
blockiert und sei deshalb - großes Ätsch - ganz allein schuld an den
Folgen der Agenda 2010. Diesen sozialen Heldenmut müssen Trittins
Leute damals gut verborgen haben, womöglich sogar vor sich selbst.
Halt, ruft Agenda-Durchpeitscher Franz Müntefering, auch die SPD
wollte den Mindestlohn, aber da war ja leider die Sache mit der
Tarifautonomie. Wir lernen: alles Gutmenschen, die immer nur das
Beste wollten. Und Andrea Nahles, die mal als SPD-Linke galt, fällt
zur Agenda ein, dass es bedauerlicherweise ein paar Übertreibungen
gab, etwa bei der Leiharbeit. Schönen Dank auch an diese Wendehälse
für so viel Selbsthypnose. Schon vergessen, dass die Agenda von
Rot-Grün unter schwarz-gelbem Beifall ausdrücklich im Zeichen
drastischer Sozialkürzungen durchgesetzt wurde? Schon vergessen, dass
Gewerkschafter, die LINKE und andere für die Forderung nach einem
gesetzlichen Mindestlohn lange verspottet wurden? Schon vergessen,
dass erst Massenproteste, das Erstarken von Attac und der Linkspartei
zu einem gewissen Umdenken führten? Die von den Agenda-Folgen
Betroffenen dürfen sich verhöhnt fühlen - mit einer ordentlichen
Portion Mindesthohn.
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Datum: 12.03.2013 - 17:27 Uhr
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