neues deutschland: Unglückliche deutsche Kinder: In Form gebracht
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Schule und leben gesund. Sie rauchen, kiffen und trinken weniger
Alkohol als die in anderen Ländern. Vielleicht liegt genau da das
Problem, dass so viele ihre Lebenssituation negativ bewerten.
Ausprobieren, auch mal etwas Verbotenes tun, die Grenzen austesten,
Kinder und Jugendliche ihre eigenen Fehler machen lassen, ist
antiquiertes Teufelszeug der 68er. Oder erinnert sich noch jemand an
diese »Spaßgeneration« in den 1990ern? Was heute zählt, ist Leistung,
Leistung, Leistung. Und die Jugend wurde offensichtlich in Form
gebracht. Zufriedenheit und Glück sind keine relevanten Größen,
soweit sie nicht als Synonyme für Geld, Erfolg und gutes Aussehen
herhalten müssen. Daran wurde in den letzten gut 15 Jahren hart
gearbeitet. Der Druck zu funktionieren hat sich durch Hartz-Reformen,
Leiharbeit, Turbo-Abi, Bachelor- und Masterstudiengänge weiter
erhöht. Im Kindergarten einfach nur spielen? Is' nicht! Mindestens
eine Fremdsprache muss er schon anfangen zu lernen, der
Erfolgsmensch. In der Schule mal versagen dürfen? Nicht doch. Im
Kampf um Lehrstellen und Studienplätze zählt jede gute Note. Statt
Freizeit geht es ab in die Nachhilfe, nur nicht hinter die anderen
zurückfallen. Und diejenigen, die nicht hinterherkommen? Pech gehabt.
Aussicht: Jobcenterkunde. So oder so, Kindsein wird zur spaßbefreiten
Zone zwischen Geburt und wahlweise Arbeitslosigkeit oder nicht
marktkonformem Burnout.
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Datum: 10.04.2013 - 18:02 Uhr
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