Liberale Abfallwirtschaft: Vernichtet die Wertstofftone wertvolle Rohstoffe?
Tonne“ in die IHK ein.
Auf dem Podium vertrat Gerhard Kessler, Turnerschaft Durlach e.V. die Vereinsmeinung,
Matthias Gutheil, Fa. Kühl Recycling die privaten Abfallentsorger und Herr Dr. Templin die
Interessen der Papierrohstoff-Verarbeiter.
Durch den Abend führte Stadtrat Tom Høyem.
Dr. Templin verdeutlichte in seinem Vortrag „Zukunftsperspektiven der gewerblichen
Altpapiersammlung“, dass eine zeitnahe, saubere Sammlung elementar für die
Papierrohstoff-verarbeitende Firmen ist. Warum halten die Kommunen an einem Bereich
fest, der privat wesentlich wirtschaftlicher zu bewältigen ist ?
Templin zitierte unseren 2. Bundeskanzler Ludwig Erhard, „Der staatliche Zwangschutz hat
dort Halt zu machen, wo der einzelne und seine Familie noch in der Lage sind,
selbstverantwortlich und individuell Vorsorge zu treffen.“
Dagegen steht, dass die Kirchengemeinden, Sport- und Bürgervereine durch die
Altpapiersammlung ihre Jugendgruppen finanzieren und das schon seit mehr als 30
Jahren. Würde von heute auf morgen die Altpapiersammlung wegfallen, entstehen diesen
Institutionen bis zu 10.000 € Verlust im Jahr. Eine Summe, die nicht so einfach
weggesteckt werden kann.
Ist die private Abfallentsorgung auch bei fallenden Papierpreisen noch gewährleistet?
Oder müssen die Jugendlichen als Lückenfüller in schlechten Zeiten herhalten?
Auf die provozierende Frage aus dem Publikum, versicherte Herr Gutheil, dass durch die
strukturierte Entsorgung des Altpapiers ein besserer Verkaufspreis erzielt werden kann. Die
Altpapierpreise sind nachhaltig und langfristig kalkuliert, so dass eine Entsorgung auch bei
scheinbar niedrigen Preisen gewährleistet ist.
Tom Høyem, selbst Blaue Tonne Besitzer kassierte für seine positive Haltung gegenüber
der Blauen Tonne von vielen Seiten im Gemeinderat „Prügel“. Die Meinung, dass die
Wertstofftonne völlig ausreichend ist, hinterfragte Høyem in der Diskussion.
„Die Wertstofftonne ist umweltschädlich und nicht verbraucherfreundlich“, kommentierte
Gutheil. In dieser Tonne befinden sich neben Altpapier auch andere Abfälle wie z.B.
Joghurtbecher, Getränkedosen und Lebensmittelverpackungen.
Dadurch ist das Altpapier konterminiert und für die Weiterverarbeitung als wertvoller
Rohstoff nicht mehr oder nur kostenaufwendig zu nutzen.
Diese Papierlieferungen werden nur bedingt von der Papierindustrie eingesetzt, deshalb
ist der Preis der Mischpapiertonne auch auf 21,- Euro gefallen, erklärt Dr. Templin. Die
Papiergewinnung aus Altpapier ist im Gegensatz zur Neuproduktion umweltschonender
und wirtschaftlicher. Der CO2 Verbrauch reduziert sich wesentlich im Gegensatz zur
Neuproduktion und senkt den Wasserverbrauch um 85%.
Fatal also, dass man die Bürger darauf drängt, wenn Sie nicht auf die Sammlung warten
möchten oder können, weiterhin die Altpapierentsorgung über die Wertstofftonne zu
entsorgen.
„Die Meinung der Mehrheit des Karlsruher Gemeinderats ist so eingestaubt, dass es
schwierig ist, über das Tabuthema Privatisierung zu sprechen“, erklärt Tom Høyem, Mitglied
der FDP-Gemeinderatsfraktion. „Würde ich nackt durch den Gemeinderatssaal laufen,
würde das halb so viel Aufsehen erregen, wie wenn ich das Wort Privatisierung in den
Mund nehme.“ so Hoyem weiter.
Als Fazit des Abends nahmen alle Besucher und Teilnehmer mit, dass die Blaue Tonne
keineswegs eine Konkurrenz zu der Altpapierentsorgung der Kirchengemeinden, Sport-
und Bürgervereinen darstellt, sondern eine wertvolle und umweltfreundliche Ergänzung.
Durch die Vermittulng des Stadtrates Høyem konnte die Firma Kühl und Gerhard Kessler,
als Vertreter der Vereine eine Vereinbarung treffen, dass die Vereine im Auftrag der Fa.
Kühl Altpapier einsammeln und den Erlös erstattet bekommen.
Es ist an der Zeit, dass sich die Stadt Karlsruhe intensiver mit den zeitgemäßen
Recyclingkonzepten privater Anbieter beschäftigt und das eigene Entsorgungskonzept
kritisch überprüft. Tom Høyem ist davon überzeugt, dass der ehemalige Bundeskanzler
Ludwig Erhard mit seiner Meinung nicht im Karlsruher Gemeinderat willkommen wäre. Was
ist das für eine Stadt, in der wir eine Straße Ludwig Erhard Allee nennen – aber seinen
politische Meinungen nicht hören wollen.
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Liberale Gesellschaftspolitik
Liberale Gesellschaftspolitik stärkt die Freiheit und die Eigenverantwortung des Einzelnen.
Jeder soll die Chance haben, seine Neigungen und Begabungen zu entwickeln. Hierbei ist
die Vielfalt persönlicher Entscheidungen mit ihrer Unterschiedlichkeit nicht nur geduldet,
sondern gewollt. Die Gleichstellung der Geschlechter ist Markenzeichen und Programm der
Liberalen für eine Bürgergesellschaft in Karlsruhe.
Für die FDP hat selbstbestimmtes Leben stets Vorrang vor staatlicher Regelung. Die
verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sind selbst im Stande, ihre spezifischen
Bedürfnisse einzuschätzen und zu befriedigen. Es ist daher Aufgabe der Stadt, Eigeninitiative
stets zu unterstützen und den Bürgerinnen und Bürgern, die eigenverantwortlich handeln,
größtmögliche Gestaltungsräume zu schaffen. Diejenigen, die aufgrund ihrer
Lebensumstände Hilfe brauchen, sollen jedoch die Unterstützung und Solidarität der
Allgemeinheit erfahren.
Der demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor neue Aufgaben. Karlsruhe ist dabei
als Stadt genauso gefordert: Sowohl eine Balance zwischen kurzen Einkaufs- und
Versorgungsweg in den Stadtteilen ist für ältere Menschen zu bieten, als auch weiterhin für
junge Familien attraktiv zu bleiben. Dabei ist die Weiterentwicklung als Technologiestandort für
wachstumsorientierte Firmen ebenso wichtig.
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Datum: 11.05.2009 - 16:57 Uhr
Sprache: Deutsch
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Karlsruhe, Durlach
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Kategorie:
Politik & Gesellschaft
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Freigabedatum: 11.05.2009
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