Nikolaus Schneider: "Für eine Ökumene der Gaben"/
EKD zum gemeinsamen Dokument von LWB und Vatikan
ID: 892124
Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat das heute in
Genf vorgestellte Dokument "Vom Konflikt zur Gemeinschaft -
Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr
2017" begrüßt, das der Lutherische Weltbund (LWB) und das
Einheitssekretariat des Vatikans erarbeitet haben.
Bereits die Überschrift, so der Ratsvorsitzende, benenne die
entscheidende Perspektive. "Der Titel ,Vom Konflikt zur Gemeinschaft'
deutet den langen Weg der Klärungen an, den die lutherischen Kirchen
mit der römisch-katholischen Kirche zurückgelegt haben", so Schneider
und weiter: " Wenn wir uns an die Geschichte der bisherigen
Reformationsjubiläen und ihre oftmals antikatholisch-polemisch
ausgerichteten Gestaltungen erinnern, dann wird deutlich, dass heute
große Fortschritte in der Ökumene erreicht worden sind."
Den ökumenischen Diskurs über die Theologie Martin Luthers auf
vier zentrale Felder zu konzentrieren, so der Ratsvorsitzende, führe
in dem Dokument zu einer treffenden Beschreibung der gegenwärtigen
ökumenischen Gesprächslage. Schneider: "Rechtfertigung, Eucharistie,
Amts- Schriftverständnis sind ,kontroverstheologische Klassiker'.
Der jetzt veröffentlichte Text resümiert den gegenwärtig erreichten
Stand dieses Dialogs und zeigt den erreichten Fortschritt, aber auch
die bleibenden theologischen Differenzen."
Kritisch sieht der Ratsvorsitzende hingegen, dass der
lutherisch-katholische Text durchgängig die Frage nach der sichtbaren
Einheit der Kirche in den Mittelpunkt rücke. Schneider: "Die von den
reformatorischen Kirchen in Europa erarbeitete Einsicht von der
,versöhnten Verschiedenheit' kommt im Text nicht vor. Auch die
Perspektive, dass die Einheit aller Kirchen in Christus auch in der
Vielfalt der geschichtlichen Konkretion von Kirche gelebt werden
könne, fehlt. Der Blick auf die ökumenische Bilanz des 20.
Jahrhunderts, den der Text selbst eröffnen will, bleibt so
unberücksichtigt."
Der Ratsvorsitzende abschließend: "Neben der Last der Erinnerung
sollte die gemeinsame Freude über die geistlichen Gaben der
Reformation an die Christenheit nicht aus dem Blick geraten. Der Rat
der EKD freut sich darauf, mit vielen Kirchen und Konfessionen ins
Gespräch über eine ,Ökumene der Gaben' zu kommen. Denn eine Ökumene
der Gabe kann die Brücke werden, über die ein gemeinsamer Weg zum
Reformationsjubiläum 2017 zu finden ist."
Hannover, 17. Juni 2013
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
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Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
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E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de
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Datum: 17.06.2013 - 12:30 Uhr
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