BERLINER MORGENPOST: Mit aller Härte gegen Rocker
Christine Richter über den Polizeieinsatz gegen Hells Angels und andere Gruppierungen
ID: 903158
(CSU) hat eine Rockergruppe in Sachsen verboten und damit erstmals
die Auflösung eines kompletten Regionalverbandes von Rockern verfügt.
Und auch der brandenburgische Innenminister Dietmar Woidke (SPD)
verschärfte den Druck auf die Rocker und verbot zwei
Hells-Angels-Vereine in Brandenburg. Deshalb durchsuchten am Mittwoch
1000 Polizeibeamte und GSG 9-Einsatzkräfte in mehreren Bundesländern
- darunter auch in Brandenburg und Berlin - etliche Vereinsheime und
Wohnungen. Sie fahndeten nach Hieb- und Stichwaffen, Schusswaffen
oder Betäubungsmitteln und beschlagnahmten Beweismittel, um dem
gefährlichen Treiben der Rocker ein Ende zu setzen. Richtig so. Von
den Rockern geht in Deutschland nämlich seit Jahren eine Gefahr aus -
und die ist immer größer geworden. Daran ändern auch "Tatort"-Krimis
mit Rockern oder amerikanische TV-Serien, in denen das Leben der
Rocker mit Lederjacke, Motorrad und Freundin vermeintlich aufregend
dargestellt wird, nichts. Es geht bei Rockern, von denen es
bundesweit rund 8000 gibt, auch um Gewalt, Drogenhandel,
Waffenbesitz, Prostitution oder um lebensgefährliche
Auseinandersetzungen unter den Rockern selbst. Und weil zwischen den
verschiedenen Gruppierungen wie den Hells Angels und dem "Gremium MC"
immer wieder erbitterte Machtkämpfe - bis hin zu Mordversuchen -
stattgefunden haben und somit von ihnen eine schwerwiegende
Gefährdung ausgeht, war das Anlass genug für den Bundesinnenminister,
ein Verbot auszusprechen. Auch Berlins Innensenator Frank Henkel
(CDU) vertritt die "Null-Toleranz-Strategie" gegenüber Rockern. Und
auch er sollte diese in Berlin umsetzen, denn nur mit immer wieder
kehrenden Kontrollen der Rocker-Vereinsheime, mit Entschlossenheit
und letztlich auch Verboten kann der Staat der Lage Herr werden. Die
Rocker, die die Gesetze so häufig ignorieren und sich auf illegale
Weise ihr Geld verdienen, müssen wissen, dass sie all das in unserem
Land nicht dürfen und nicht mehr tun können. Sie sollen erleben, dass
Razzien heute, morgen oder auch an einem Feiertag erfolgen, dass die
Polizei sie im Blick hat, dass sie nicht mit Drogen handeln oder
Frauen auf den Strich schicken dürfen. Der Staat hat viele Jahre lang
das Problem gesehen, aber nicht entschlossen gehandelt. Wer jedoch
nachhaltig gegen die Rocker vorgehen will, muss dafür auch Personal
einsetzen. SEK-Männer und erfahrene Polizeibeamte, die die Rocker und
deren Strukturen kennen, die wissen, wer das Sagen hat und wo die
Gewalt geplant wird. Deshalb gehört zur Wahrheit im Kampf gegen die
Rocker auch, dass die Polizei - ob in Berlin, Brandenburg oder
anderen Bundesländern - nicht weniger, sondern eher mehr Personal
braucht. Nur wenn sich die Rocker nicht mehr sicher sein können,
werden solche Razzien und Verbote wie am Mittwoch langfristig zu
einem Erfolg führen. Und damit zu mehr Sicherheit in Berlin,
Brandenburg und ganz Deutschland.
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Datum: 03.07.2013 - 19:46 Uhr
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