Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt / Soziales / Gesellschaft
ID: 925504
Der Arbeitsmarkt der Mini-Jobber boomt, und mit ihm steigt auch
die Zahl derer, die sich zu ihrem Haupterwerb noch etwas
dazuverdienen. Nur so viel lässt sich aus der Statistik ableiten.
Alles andere ist Interpretation.
Die Gründe für die rasante Aufwärtsentwicklung bei den Nebenjobs
können auch rechtlicher Art sein. 2003 entfiel im Rahmen der
Hartz-Gesetzgebung die Steuer- und Abgabenpflicht für Arbeitnehmer
bei zusätzlicher geringfügiger Beschäftigung. Das hat diese für
Interessenten attraktiver gemacht. Über die sozialen Folgen lässt
sich streiten. Man kann auch so weit gehen wie die Linke: Die Partei
stellt fest, der Boom bei den Nebenjobs hänge mit sinkendem Einkommen
vieler Beschäftigter zusammen. Inflationsbereinigt lässt sich für die
letzten zehn Jahre schließlich eine allgemeine Stagnation der Löhne
und Gehälter nachweisen.
Als alleinige Erklärung reicht das aber nicht. Wer einen Nebenjob
annimmt, muss Zeit und Energie dafür haben. Ausgepresste Billiglöhner
passen nicht so recht in dieses Schema. Eher schon Lehrer, die privat
Nachhilfeunterricht geben. Oder Teilzeit-Kassiererinnen, die eine
Putzstelle im Privathaushalt haben. Mini-Nebenjobs können tatsächlich
aus finanzieller Not heraus entstehen. Sie können aber auch Folge von
größerer Zeit-Souveränität und wachsenden Konsumwünschen sein.
Norbert Meyer
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 12.08.2013 - 22:00 Uhr
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