Frischluft fürs Schloss: DBU fördert umweltschonende Lüftungsanlage für historische Gebäude mit

Frischluft fürs Schloss: DBU fördert umweltschonende Lüftungsanlage für historische Gebäude mit 220.000 Euro

ID: 934626
(ots) - Minusgrade im Winter, Hitzeperioden im Sommer und
jährlich der Atem von 500.000 Menschen: Das zwischen 1870 und 1886
von dem "Märchenkönig" Ludwig II. erbaute Schloss Linderhof im
oberbayerischen Ettal muss nicht nur ohne Heizung und Klimaanlage mit
den Temperaturunterschieden der Jahreszeiten zurechtkommen, sondern
auch mit der feuchten Atemluft der Touristen. Frischluft kommt
bislang nur durch Fenster und Türen. Zudem kündigen aktuelle Studien
zum Klimawandel für die Zukunft häufiger starke Regenfälle an.
Darunter leidet die historische Ausstattung wie Vergoldungen, Dekor
oder Stuckelemente. Die Bayerische Verwaltung der staatlichen
Schlösser, Gärten und Seen testet deshalb in Schloss Linderhof eine
neuartige und energiesparende Lüftungsanlage und überprüft ihre
Auswirkung auf das historische Material. Die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) unterstützt diese innovative Maßnahme zum Schutz des
Schlosses vor Umwelteinflüssen mit über 220.000 Euro.

"Der Einbau einer herkömmlichen Klimaanlage oder Heizung in ein
historisches Gebäude, um normale Zimmertemperatur zu erreichen oder
ein 'Museumsklima' zu erzeugen, ist nicht ohne Risiken verbunden.
Denn die Oberflächen haben sich an das historische Mikroklima
gewöhnt, Änderungen können die Materialien schädigen", erklärte
DBU-Referent Dr. Paul Bellendorf. Besonders die schnell und stark
schwankende Luftfeuchtigkeit würde die historische Substanz
angreifen, wie zum Beispiel bei Vergoldungen, Treppengeländern, Öfen,
Stuckelementen oder dem Dekor. Weil das Schloss bisher nur durch
Fenster und Türen gelüftet werde, komme außerdem viel Staub und
Schmutz aus der Gartenanlage in die Räume. Deshalb solle eine neue -
schonende und energiesparende - Lüftungsanlage getestet und
gleichzeitig der konservatorische Gebäudezustand von Schloss


Linderhof vor und nach dem Einbau der Anlage untersucht werden.

Schloss Linderhof biete sich als modellhaftes Pilot- und
Versuchsobjekt an, weil sowieso Sanierungsmaßnahmen sowie eine
Bestandsdokumentation und restauratorische Untersuchung anstünden.
"Wir kennen den Bestand von 2005 und 2010, so dass wir die Daten sehr
gut vergleichend untersuchen und auswerten können, um aussagekräftige
Ergebnisse über die Auswirkungen der neuen Lüftungsanlage zu
erhalten", begründete Projektleiterin Dr. Katrin Janis vom
Restaurierungszentrum der Bayerischen Verwaltung der staatlichen
Schlösser, Gärten und Seen die Auswahl von Schloss Linderhof. Damit
werde erstmals eine Pilotlüftungsanlage in einem bedeutenden
historischen Gebäude entsprechend der neu entwickelten Europäischen
Norm "Erhaltung des kulturellen Erbes - Festlegung für Temperatur und
relative Luftfeuchte zur Begrenzung klimabedingter mechanischer
Beschädigungen an organischen hygroskopischen Materialien" umgesetzt.

Um mögliche Veränderungen des Materials entdecken zu können,
wollen Janis und ihre Kollegen verschiedene Methoden wie
dreidimensional aufzeichnende Scanner, Mikroskope und digitale
Spiegelreflexkameras verwenden. "Indem wir diese optischen
Hilfsmittel miteinander kombinieren, wollen wir eine neue Methode
entwickeln, um einerseits allgemein menschliche Umwelteinflüsse auf
Kunst- und Kulturgegenstände sichtbar zu machen und andererseits die
Auswirkungen von Klimaregulierung auf die wertvolle Bausubstanz zu
erforschen", so Janis. Für die Lüftungsanlage sollen bereits
vorhandene Kaminschächte und Installationen genutzt und keine neuen
Rohre installiert werden. DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz
Brickwedde hob die Vorteile und den innovativen Mehrwert der
neuartigen Lüftungsanlage hervor: "Die geplante Anlage kann nicht nur
zum substanzschonenden Erhalt von national bedeutsamem Kulturgut
beitragen, sondern auch wesentlich ressourcenschonender betrieben
werden als eine übliche Vollklimaanlage." Damit gehe das Vorhaben
über den derzeitigen Stand der Technik zum baulichen Ressourcenschutz
hinaus und verbinde den Erhalt von Kulturgütern mit den Anforderungen
des Umweltschutzes.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Marina Stalljohann-Schemme
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Dr. Thomas Rainer, Pressesprecher, Bayerische Verwaltung der
staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
Telefon: 089/17908180
Telefax: 089/17908333
E-Mail: thomas.rainer@
bsv.bayern.de

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Datum: 29.08.2013 - 09:00 Uhr
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