Neue OZ: Kommentar zu Organspende
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Nach den Vorfällen in Göttingen geht es nun bei der
Organtransplantation um Verstöße, die Kontrolleure bei der Vergabe
von begehrten Spenderorganen festgestellt haben. Erneut geraten damit
die Transplantationszentren an deutschen Unikliniken ins Zwielicht,
auch wenn es sich keineswegs um Fälle persönlicher Bereicherung
handelt und die allermeisten Kliniken sauber arbeiten.
Doch wieder geht Vertrauen verloren, das mühsam zurückgewonnen
werden muss. Da können Prominente noch so viel werben für einen
Spenderausweis: Jedes neue negative Vorkommnis schmälert die
Bereitschaft zur Organspende. Der Rückgang an Organen ist inzwischen
dramatisch. Der Mangel an geeigneten Lebern oder Herzen wird dadurch
noch größer, die Warteliste schwer kranker Patienten noch länger.
Täglich sterben statistisch etwa drei Menschen, weil sie nicht
rechtzeitig ein neues Organ erhalten.
Trotz oder gerade wegen des Fehlverhaltens bleibt daher die
Bereitschaft zur Spende dringend nötig. Zugleich ist zu fragen, wie
sich der ungute Wettbewerb der Kliniken im Streben nach Ruhm beenden
lässt. Hier ist auch die ärztliche Selbstverwaltung gefragt. Sie muss
jetzt beweisen, dass sie in der Lage ist, die Missstände zeitnah und
konsequent abzustellen. Gelingt es nicht, ist staatliche Kontrolle
nötig.
Christof Haverkamp
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 04.09.2013 - 22:00 Uhr
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