Mittelbayerische Zeitung: Tanken Sie noch? Auf der Messe IAA in Frankfurt stehen
ab Donnerstag Elektroautos im Fokus - und das ist gut so. Von Christine Hochreiter
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hartumkämpften europäischen Markt können sie zwischen mehr als 300
Modellreihen auswählen - Varianten wie Coupé, Cabrio oder Kombi noch
nicht einmal mitgerechnet. Und für ihre Leitmesse IAA hat die Branche
ein weiteres Produktfeuerwerk angekündigt. Exakt 159 Weltpremieren
sollen der Kundschaft Lust auf ein neues Auto machen. Allerdings
fühlt sich schon jetzt jeder zweite potenzielle Käufer ob der
gigantischen Modellvielfalt verunsichert, hat eine Umfrage soeben
ergeben. Doch nicht nur die Käufer haben die Orientierung verloren,
sondern auch die Anbieter der Gefährte auf vier Rädern. Schließlich
schweben über der Zukunft des Marktes derzeit schier unzählige
Fragezeichen. Welche Modelle wünschen sich welche Nutzer? Welchen
Antrieb sollten sie haben? Und: Was dürfen sie kosten? Obwohl
Elektroautos in Deutschland bislang noch ein Schattendasein fristen -
2012 wurden gerade einmal 3000 Pkw zugelassen - gehen die heimischen
Hersteller in Frankfurt geballt in die E-Offensive. Bis Ende des
kommenden Jahres bringen sie insgesamt 16 neue Serienmodelle mit
alternativen Antrieben auf den Markt. Nach Daimler (E-Smart) und BMW
(i3) startet auch Volkswagen endlich in das Elektrozeitalter. VW
fährt die Elektrovariante des Kleinwagens Up und den E-Golf an den
Start. Die Strategien der Hersteller unterscheiden sich. BMW setzt
konsequent alles auf die Karbon-Karte - mit dem i3 als erstem Produkt
- und gibt dafür so richtig Geld aus: In das Mega-Projekt sollen
mehrere Milliarden Euro fließen. Ein komplett neues Auto in einer
neuen Fabrik mit einem neuen Werkstoff - derart konsequent ist noch
kein Autobauer die E-Straße entlang gefahren. Konkurrenten wie
Volkswagen bauen mehr oder weniger auf herkömmliche
Fahrzeugarchitekturen - mit Elektroantrieb. Um möglichst flexibel zu
sein, integriert VW etwa die batteriebetriebenen Modelle nach dem
Lego-Prinzip in die Produktion der Fahrzeuge mit herkömmlichem
Antrieb. Ist das Killerkriterium für den Kauf eines Elektromobils,
wie oft behauptet, tatsächlich die zu geringe Reichweite? Fakt ist,
dass sich laut Statistik 80 Prozent der täglichen Autofahrten über
höchstens 50 Kilometer erstrecken. Das schwerwiegendste Argument
gegen ein E-Auto ist wohl eher der Preis. Staatliche Subventionen in
Form von Steuergeschenken wie in China gibt es hierzulande nicht.
Daher scheint ein Elektroauto vor allem etwas für gut betuchte Zweit-
und Drittwagenbesitzer zu sein, die über eine Garage mit
Stromanschluss verfügen. Der E-Up soll für etwa 27 000 Euro zu haben
sein (das herkömmliche Modell kostet knapp 10 000 Euro), für den
Carbon-i3 muss man mindestens 35 000 Euro auf den Tisch legen. Auch
wenn der Ansturm auf die E-Autos nach der Internationalen
Automobil-Ausstellung ausbleiben dürfte - die Messe sollte zumindest
etwas Positives bewirken: Es wird viel über Elektromobilität geredet
und geschrieben werden. Und damit werden sich auch immer mehr
Menschen Gedanken darüber machen, ob sie Sprit tanken oder Strom
"zapfen" wollen; und noch viel grundsätzlicher darüber, wie sie ihre
individuelle Mobilität gestalten. Zukunftsforscher gehen jedenfalls
davon aus, dass eine intelligente Verknüpfung der öffentlichen und
privaten Verkehrsmittel immer wichtiger werden wird. Und die
E-Mobilität? Glaubt man Experten, sollte die neue Technik spätestens
in ein paar Jahren bei gleicher Fahrleistung, Reichweite und
Geschwindigkeit billiger zu fahren, zu kaufen und günstiger in der
Wartung sein. Wer es sich leisten kann, sollte schon einmal
"vorfahren".
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Datum: 08.09.2013 - 20:02 Uhr
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