Westfalenpost: Lieber einen Priester mit Frau als eine Pfarrei ohne Priester / Kommentar von Joachim Karpa zum Zölibat
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für möglich. Der Mainzer Bischof kann sich in Zukunft verheiratete
Priester vorstellen. Er hält Ehelosigkeit und sexuelle Enthaltsamkeit
für zunehmend problematisch. Eine Lebensform, für die nach seiner
Ansicht das Verständnis in der Gesellschaft fehlt. Stimmt. Fast 90
Prozent der Bundesbürger halten das Eheverbot für Priester der
katholischen Kirche für nicht zeitgemäß. Das mag kein Argument gegen
das Keuschheitsgelübde sein, aber es ist ein Hinweis darauf,
sich mit der Lebenswirklichkeit zu beschäftigen und Antworten zu
suchen. Warum? Weil der Priestermangel, entscheidend durch die
abschreckende Wirkung des Zölibats verursacht, dramatische Folgen
hat. Es herrscht seelsorgerischer Notstand. Die Aufgabe
selbstständiger Pfarreien und der Zusammenschluss zu großräumigen
Pfarrverbänden machen Gespräche und Begleitung für den Geistlichen
unmöglich. Engagierte Christen, darunter Bundestagspräsident Norbert
Lammert, sehen diese Entwicklung schon lange mit Sorge. Sie fordern
die Abschaffung des Zwangszölibats und die Zulassung von viri
probati, in der Kirchenarbeit bewährte verheiratete Männer, zur
Priesterweihe. Mit Papst Franziskus kommt offenbar Bewegung in die
Debatte. Sein künftiger Staatssekretär, Erzbischof Pietro Parolin,
der zweite Mann im Vatikan, hat sie mit den Worten aufgenommen, der
Zölibat sei weder ein Dogma noch ein Gesetz göttlichen Ursprungs. Da
für alles kirchliche Handeln das Heil der Menschen oberstes Prinzip
ist, suprema lex est salus animarum, wäre danach die Abschaffung des
Zölibats folgerichtig. Wie hat es der Theologe Karl Rahner
formuliert: "Priester haben wir genug. Sie müssen nur geweiht
werden."
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Datum: 18.09.2013 - 20:11 Uhr
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