ARD-KONTRASTE: Dumpinglöhne erreichen die Briefbranche
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Deutscher Post und TNT zahlen Niedrigstlöhne - Briefe werden am
Küchentisch sortiert - Arbeitsrechtler fordert Mindestlohn
Nach den Paket- jetzt auch die Briefzusteller: Nach Recherchen des
ARD-Magazins "Kontraste" (Donnerstag, 21.45 Uhr) greifen inzwischen
auch Unternehmen wie die Deutsche Post und TNT auf Subunternehmen
zurück, die Mitarbeiter zu Dumpinglöhnen beschäftigen. Den Recherchen
zufolge zahlt etwa ein Dienstleister der Deutschen Post einen
Stundenlohn von sechs bis sieben Euro brutto - je nach Arbeitstempo
der Mitarbeiter. Der Konzern will den Fall prüfen.
In einem anderen Fall berichtet die Mitarbeiterin eines
Subunternehmers, der für den Post-Konkurrenten TNT Briefe zustellt,
dass sie auf einen Stundenlohn von lediglich 5,50 Euro komme. Sie
werde nicht pro Stunde, sondern pro Brief bezahlt - trotz langer Wege
auf dem Land. Die Briefe mit vertraulichem Schreiben von Banken und
Ärzten sortiert sie in ihrer eigenen Wohnung, nicht in einem
Verteilzentrum.
Nach Auskunft der Bundesnetzagentur, die auch den Briefmarkt
überwacht, sind auf dem einstigen Monopol-Markt etwa 850 Unternehmen
tätig. Wie viele davon wiederum Subunternehmer beauftragen, ist
unklar. Der Arbeitsrechtler Peter Schüren von der Universität Münster
forderte die Politik im Gespräch mit dem ARD-Magazin angesichts
dieses zusehends aggressiven Wettbewerbs zu Konsequenzen auf: "Die
Situation mit den Subunternehmern bei der Post zeigt deutlich, wie
dringend wir einen gesetzlichen Mindestlohn brauchen."
Kontakt für Journalisten:
Redaktion "Kontraste", 030/97993-22800
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Datum: 24.10.2013 - 16:06 Uhr
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