Blick auf die "Schatten der Reformation"/
Nikolaus Schneider und Margot Käßmann im Berliner Radialsystem
ID: 969205
Sperrfrist: 25.10.2013 19:00
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Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Freitag, 25. Oktober
2013, 19 Uhr
"Die christlichen Kirchen haben eine lange Geschichte der
Intoleranz zurückgelegt. Welcher der Reformatoren aus dem 16.
Jahrhundert als Vorbild für eine echte, moderne Toleranz dienen
könnte, wird auch am Ende des Themenjahres ,Reformation und Toleranz'
der Lutherdekade unbeantwortet bleiben", sagte der Vorsitzende des
Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus
Schneider, anlässlich der Diskussionsveranstaltung "Schatten der
Reformation" am heutigen Freitagabend in Berlin.
Trotz dieser Erkenntnis, so der Ratsvorsitzende, gelte es
festzuhalten, dass "der reformatorische Grundgedanke zunächst ein
Freiheitsgedanke war", denn Martin Luther sei der festen Überzeugung
gewesen, dass in "Gewissens- und Glaubensfragen" keine Gewalt
ausgeübt werden dürfe. Leider habe aber die Realität des
Reformationszeitalters anders ausgesehen und es gelte bis heute: "Die
Lerngeschichte der Toleranz ist, trotz aller Fortschritte, nicht
abgeschlossen." Deshalb sei wichtig, immer wieder das "richtige Maß
an Toleranz" zu erlernen. Schneider: "Dieses richtige Maß setzt
Vertrauen in die eigenen Überzeugungen, Demut gegenüber den eigenen
Wahrheitserkenntnissen und Achtung gegenüber anderen Überzeugungen
und Erkenntnissen voraus."
Die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum
2017, Margot Käßmann, betonte auf der Berliner Veranstaltung, dass
Toleranz "verschiedene Facetten" habe. Käßmann: "Toleranz kann zum
gegenseitigen Respekt werden, weil ich nicht nur meine Freiheit
verteidige, sondern damit immer auch verpflichtet bin, die Freiheit
der anderen zu verteidigen. Gerade durch die Reflexion mit dem
Anderen kann das Eigene viel klarer werden." Käßmann sagte weiter:
"Ich halte es für entscheidend, dass Religionen miteinander im
Gespräch sind. Es wird Zeit, dass die Religionen verlässlicher zum
Faktor der Konfliktentschärfung werden, weil sie eine Toleranz
kennen, die Unterschiede nicht mit Gewalt vernichten will, sondern
als kreative Kraft sehen, die Welt und Zukunft menschenfreundlich
gestalten kann." Dies, so die EKD-Botschafterin, sei eine "Konsequenz
des reformatorischen Erbes."
Die Veranstaltung "Schatten der Reformation" in der
Kulturspielstätte "Radialsystem V" am Berliner Ostbahnhof wurde
moderiert von Jörg Thadeusz und begleitet von dem Kabarettisten
Martin Buchholz. Als Gäste referierten und diskutierten u. a. Micha
Brumlik, Lamya Kaddor, Andrea Strübind, Kristina Dronsch und Wolfgang
Krauß.
Weitere Informationen:
www.die-schatten-der-reformation.de www.radialsystem.de www.ekd.de
/themen/luther2017/themenjahr_2013_reformation_und_toleranz.html
Hannover, 25. Oktober 2013
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de
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