Qualität kommt von Qualifikation! Daher gilt: Hände weg vom dualen System der Ausbildung / Deutsche Meisterschaft in den Bauberufen findet derzeit in Biberach statt
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derzeit in Biberach um Gold, Silber und Bronze. 61 Teilnehmer aus
sieben Gewerken (Beton- und Stahlbetonbauer, Fliesen-, Platten- und
Mosaikleger, Maurer, Straßenbauer, Stuckateure, Wärme-, Kälte- und
Schallschutzisolierer, Zimmerer) stellen dabei ihr Können auf
höchstem Niveau unter Beweis.
"Dass sie das tun können, liegt an ihrer hervorragenden
Ausbildung, die sie in den vergangenen drei Jahren genossen haben.
Grundlage dafür ist das duale Ausbildungssystem, das am Bau noch
durch die Unterweisung in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten
ergänzt wird. Insgesamt investiert die Branche ca. 600 Mio. Euro in
die Ausbildung ihrer zukünftigen Facharbeiter. Um dieses System
werden wir weltweit beneidet. Und dennoch ist es in Gefahr!" So Felix
Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe.
Bereits die Abschaffung der Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk
hat zu einem dramatischen Anstieg der Zahl der Fliesenlegerbetriebe
geführt.
Waren im Jahr 2004 in Deutschland etwa 12.000 Fliesenlegerbetriebe
eingetragen, waren es am 31. Dezember 2012 über 68.000; darunter
18.500 Betriebe, deren Inhaber aus den MOE-Staaten kommen. Vor
In-Kraft-Treten der HwO-Novelle im Jahr 2004 lag die Zahl der
bestandenen Meisterprüfungen im Fliesenlegerhandwerk konstant bei
etwa 550 pro Jahr, mittlerweile sind es nur noch knapp 100
Meisterprüfungen, mithin ein Rückgang um 80 %. Auch die
Ausbildungsleistung hat um mehr als die Hälfte abgenommen. Wurden im
Jahr 2002 deutschlandweit noch knapp 4.500 Fliesenleger ausgebildet,
so waren es im Jahr 2012 nur noch etwas mehr als 2.000. "Wer die
Meisterpflicht abschafft, schafft die Grundlage jeglicher Ausbildung
ab. Langfristig werden qualifizierte Meister fehlen, die eine
praxisorientierte Ausbildung vermitteln können." So Pakleppa weiter.
Dabei hat das deutsche Baugewerbe vor allem Bestrebungen auf
europäischer Ebene im Auge, harmonisierte Mindeststandards für
Ausbildung zu definieren, die dann europaweit anerkannt werden
müssen. "Was sich so harmlos anhört, bedeutet in Wahrheit eine
Verkürzung der Lehrzeiten und eine Verringerung des Umfangs der
Tätigkeiten, die einen Beruf ausmachen. Diese Bestrebungen führen zu
einer Aushöhlung des dualen Systems in Deutschland. Damit wird eine
Abwärtsspirale in Gang gesetzt, an deren Ende nicht mehr ausgebildet
wird. Das bedeutet dann auch das Aus von Made in Germany." Erläuterte
Pakleppa die Situation.
Pakleppa weiter: "Wir fordern daher die zukünftige deutsche
Bundesregierung auf, die duale Ausbildung in Deutschland mit Zähnen
und Klauen zu verteidigen. Wenn schon der der Linksverkehr in
England, Cognac und Käse in Frankreich sowie der Stierkampf in
Spanien nationale Kulturgüter sind, um wieviel mehr gilt dieses dann
für ein System, das jungen Menschen eine Ausbildung und damit einen
perfekten Start in ihr Berufsleben bietet. Wer die Meisterpflicht
abschafft, legt die Axt an das gesamte System der dualen Ausbildung
und ist am Ende der Totengräber der beruflichen Bildung insgesamt."
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
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Datum: 11.11.2013 - 11:00 Uhr
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