Private Krankenversicherung erhält Rückendeckung
Am gestrigen Tag diskutierten die Politiker der fünf großen Parteien auf der Euroforum-Tagung „Krankenkassen 2013“ in Berlin über zukünftige Entwicklungen im Gesundheitssektor. Dabei ging es natürlich vor allem um die Frage, ob die private Krankenversicherung fortbestehen soll. Während SPD, die Linke und Bündnis 90/Die Grünen weiterhin die Einführung einer Bürgerversicherung fordern, stellen sich die Regierungsparteien hinter die PKV.
CDU räumt Schwächen in der PKV eine
Das Gesundheitssystem und allen voran die private Krankenversicherung ist reformbedürftig. Dies können nun selbst starke Verfechter der PKV nicht mehr leugnen. Zu stark ist die Kritik, die dem Zwei-Säulen-System in letzter Zeit immer wieder entgegen gebracht wird.
Die CDU-Politikerin Karin Maag räumt offen Schwächen in der privaten Krankenversicherung ein und erhält Zustimmung von der FDP. Statt den Weg der Opposition zu gehen, will man aber an diesen arbeiten. Da laut Maag 11 Prozent privat Versicherte durchschnittlich 25 Prozent der Honorare von Ärzten ausmachen, sieht sie darin eine Möglichkeit zur Stärkung des gesamten Systems.
Unions-Politiker Rudolf Henke ging einen Schritt weiter und sprach konkret aktuelle Problemstellungen im privaten Sektor an. So drängt er auf die endgültige Abschaffung von sogenannten Billigtarifen und Mindeststandards für alle Anbieter privater Krankenversicherungen. Außerdem hält er eine Überarbeitung der Kalkulationssystematik PKV-Tarife für notwendig und forderte die Versicherungsgesellschaften auf, sich stärker auf die Versorgung ihrer Mitglieder als auf den Vertrieb der PKV zu konzentrieren.
Henke sieht zudem Nachbesserungsbedarf sowohl in der PKV als auch bei den Krankenkassen. Reinhold Schulte, Verbandschef der privaten Krankenversicherung, spricht außerdem von einer steten Weiterentwicklung, die allerdings auch schon in der Vergangenheit stattfand.
Bürgerversicherung keine Alternative
CDU/CSU und FDP halten auch deshalb an der PKV fest, weil ihrer Ansicht nach die Auswirkungen der Einführung einer Bürgerversicherung nicht eindeutig erkennbar sind. FDP-Politikerin Christine Aschenberg-Dugnus sieht darin sogar den Schritt hin zu einer „echten Zweiklassenmedizin“.
Als Beispiel wir hier wiederum Großbritannien angeführt. Die FDP mahnt an dieser Stelle an, dass nach der Abschaffung der privaten Krankenversicherung ein „einheitliches, planwirtschaftlich organisiertes staatliches System“ zu längeren Wartezeiten und eingeschränkten Gesundheitsleistungen sowie zu Rationierung und Mangel führt.
Nach Meinung von Aschenberg-Dugnus wird durch die Überführung der Versicherten von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung auch das Problem des demografischen Wandels keinesfalls nicht behoben, sondern sogar noch verstärkt.
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Datum: 29.01.2013 - 11:24 Uhr
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