Milliarden-Massengrab IT? Studien rechnen in 2009 mit betriebswirtschaftliche Schäden von bis zu 37 Milliarden Euro durch gescheiterte IT-Projekte
Aktuell seien bis zu 68 Prozent aller IT-Projekte gefährdet, bei gleichzeitig steigenden
Anforderungen und schrumpfenden Budgets aufgrund der Wirtschaftskrise. Bei einem
Investitionsvolumen von ca. 55 Milliarden Euro entspräche dies einem Gesamtrisiko von
bis zu 37 Milliarden Euro, glaubt man den aktuellen Analysen von AIG, Standish und
Forrester. Analysten und Experten empfehlen Unternehmen daher, insbesondere durch
besseres Projektmanagement und projektgerechtere Budgetierung einen Misserfolg von
vornherein möglichst auszuschließen.
Düsseldorf, den 17.12.2009, von Sebastian Paulke - Trotz hoher Sensibilität für die
Problematik und jeder Menge technischer Hilfen müssten immer noch 68 Prozent
aller IT-Projekte als gescheitert betrachtet werden, so die Kernaussage einer
aktuellen Studie der Marktforscher von AIG http://www.aig.biz, was
bedeute, dass auch die meisten laufenden Projekte als gefährdet betrachtet werden
müssten. Nach Aussage der Analysten würden in den meisten Fällen die konkreten
Bedürfnisse und Anforderungen, die den Erfolg eines IT-Projekts erforderlich
machten, nicht präzise untersucht. 41 der Prozent der Projektressourcen fielen
demnach schlechten Anforderungsbestimmungen zum Opfer, etwa 60 Prozent an
Zeit und Budgetanteilen würden für mangelnde Anforderungspraxis verbraucht.
Auch die Autoren des CHAOS Summary Report 2009 der Standish Group aus Boston
kommen zu vernichtenden Ergebnissen: 44% der untersuchten Projekte seien als
kritisch einzustufen – entweder durch Überschreitung des Zeit- oder Kostenbudgets
bzw. aufgrund nicht erbrachter Funktionalitäten. Weitere 24 Prozent der Projekte
würden vor dem Erreichen der Projektziele abgebrochen. Verantwortlich für das
häufige Scheitern sei die in der Krise stärkere Neigung der Projektverantwortlichen,
vor dem Hintergrund knapper Etats Projekte schneller abzubrechen, wenn diese
drohen, die Toleranzen zu überschreiten. Auch aufgrund des Personalabbaus
gerieten viele Projekte ins Wanken.
Uwe Schauer, Bereichsleiter Projekt- und Qualitätsmanagement beim rheinischen IT-
Beratungshaus MT AG http://www.mt-ag.com, berichtet, dass in der
Konzernwelt und im größeren Mittelstand vielfach bereits erkannt sei, dass
Projektmanagement einen genauso hohen Spezialisierungsgrad erfordert wie etwa
die Datenmodellierung oder die Programmierung: „Wir beobachten seit einer Weile
einen deutlichen Anstieg der Anfragen nach Projektmanagement-Dienstleistungen,
weil immer mehr Kunden erkennen, dass Erfahrung in Kombination mit methodischer
Kompetenz erforderlich ist, um komplexe IT-Projekte sicher zum Erfolg zu führen.
Aufgrund der weiter zunehmenden Komplexität von IT-Projekten, die häufig
technologieüberspannend die Anforderungen verschiedener Fachbereiche und
Stakeholder abdecken sollen, ist es zu einem wichtigen Erfolgskriterium geworden,
eine zentrale, auch externe Leitungsinstanz zu etablieren. Diese muss in der Lage
sein, den Prozess der Definition aller Projektanforderungen sicher zu managen, für
einen Ausgleich bei Interessenkonflikten zwischen Stakeholdern zu sorgen sowie die
erbrachten Leistungen zu messen, zu bewerten und dem Management transparent
zu berichten.“
Durch das Outsourcing von Projektmanagementaufgaben erhielten Unternehmen
zudem Zugang zu einem breiten Spektrum an Dienstleistungen, so Schauer:
„Umfassendes Projektmanagement erstreckt sich auf vier Handlungsfelder: Neben
den Leitungsaufgaben (Lenkung, Planung, Steuerung und Überwachung) geht es um
Organisation (Ausschreibungsmanagement, Planung von Projektportfolien oder die
Steuerung externer Entwicklerteams) und Unterstützung (beim Anforderungs-,
Release- und Roll Out-Management). Schließlich gehören flankierend auch noch
Beratungsleistungen dazu wie das Coaching von Projektleitern, die Beratung bei der
Auswahl des richtigen Projektvorgehens oder die Schulung der Anwendung
etablierter Vorgehensmodelle.“
Unternehmen, die der Bedeutung des Projektmanagements Rechnung trügen, so
Schauers Fazit, könnten typische Projektfehlerquellen wie etwa unvollständige oder
unpräzise Anforderungsdefinitionen, schlechte Projektkommunikation oder
mangelnde Geschäftszielorientierung vermeiden: „Methodisches und geordnetes
Projektvorgehen auf Basis erprobter, standardisierter Vorgehensmodelle sind der
Schlüssel zur Vermeidung der typischen Projektmanagementfehler: Angesichts der
häufig sehr hohen fachlichen Komplexität der Projektinhalte und angesichts immer
kürzerer Projektlaufzeiten kann nur ein methodischer Prozess Sicherheit bieten, der
gestellten Aufgabe auch Herr zu werden. Erfahrungen aus agiler Methodik geben die
Antwort darauf, wie auf die fortwährenden Anforderungsänderungen sowohl
geschäftlicher wie technischer Art während der Projektlaufzeit zu reagieren ist.“
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Bereitgestellt von Benutzer: spaulke
Datum: 11.01.2010 - 15:15 Uhr
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