WAZ: Unwort-Abfuhr löst keine Probleme
- Kommentar von Jens Dirksen
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2012? Es ist längst vergessen. Das könnten sich die Brandmarker von
der Unwort-Jury als Erfolg auf die Fahne schreiben. Es geht den
Sprachwissenschaftlern ja um eine Entsorgung von Wörtern, die
denunzieren, diskriminieren, Unrecht beschönigen.
Aber mit der Wahl von Jörg Kachelmanns Gerede vom "Opfer-Abo", das
außer ihm nie jemand in den Mund genommen hatte, war das Unwort des
Jahres 2012 von vornherein zum Vergessen bestimmt.
"Sozialtourismus" dagegen war in letzter Zeit des Öfteren zu
hören. Und in der Tat ist es höchst zynisch, so zu tun, als sei
Armutsflucht von ähnlichen Motiven getrieben wie die liebste
Freizeitbeschäftigung der Wohlstandsgesellschaft.
Man sollte sich nur nicht der Illusion hingeben, mit dem Bann des
Wortes sei auch nur ansatzweise das Problem aus der Welt.
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Datum: 14.01.2014 - 19:12 Uhr
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