Weser-Kurier:Über Urheberrechtsverstöße schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. Januar 2014:
ID: 1010293
netzpolitisch fast nur noch über Datensicherheit diskutiert wird. In
Sachen Urheberrecht dagegen herrscht in der Politik erschreckender
Stillstand. Erschreckend deshalb, weil die bisherige Rechtslage einen
Großteil der Gesellschaft zu Kriminellen macht. Oder andersherum
gesehen: Millionen Internetnutzer in Deutschland verstoßen gegen das
Urheberrecht, mal wissentlich, mal nicht. Sie tauschen ohne zu zahlen
Bilder, Filme, Texte, Musik oder Computerspiele und kümmern sich
nicht darum, ob deren Urheber für ihre Arbeit entlohnt werden.
Einerseits ist das ein äußerst billiger und egoistischer Konsum.
Andererseits erweisen sie dabei nicht selten einen Dienst an der
Gesellschaft, indem sie dafür sorgen, dass neues Wissen aus
vorhandenem entsteht. Texte bauen auf anderen Texten auf, Bilder
inspirieren andere Bilder und bestehende Software bildet die
Grundlage für weiterführende Programme. Kurzum: Urheber sind weitaus
mehr Menschen als man gemeinhin denkt. Bizarr mutete daher der Streit
vor zwei Jahren an, als Kulturschaffende wie Sven Regener gegen
Internetnutzer wetterten, die sich wie Gauner an ihren Werken
bereichert haben sollen. Abhilfe schafft jedoch kein
Zweifrontenkrieg, sondern allein ein Interessenausgleich. Denn immer
wieder ging es in der Rechtsgeschichte darum, verschiedene Interessen
auszubalancieren. Wichtig dabei: Urheber müssen für ihre Kreativität
fair entlohnt werden. Fair bedeutet dabei auch, dass Rechteverwerter
wie Verleger und Musikproduzenten als unterstützende Partner
auftreten und nicht als geldgierige Ausbeuter, wie es leider manchmal
geschieht. Fair, unmissverständlich und dem digitalen Zeitalter
angepasst müssen aber auch die Rechte der Internetnutzer geregelt
sein. Hierbei besteht dringender Nachholbedarf. Seit Jahren ducken
sich Union, SPD und FDP vor konkreten Lösungsvorschlägen, wohl weil
sie die Lobby mächtiger Kulturproduzenten scheuen. Aber auch Linken
und Grünen scheint zunehmend der Mut abhanden zu kommen. Ihre Ideen
wie "Kulturflatrate" und "Kulturwertmark" sind zwar noch längst nicht
ausgereift. Aber mangels besserer Alternativen sollten sie mit
Nachdruck weiterentwickelt werden.
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Datum: 26.01.2014 - 20:27 Uhr
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