Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Anti-Israel-Demonstrationen

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Anti-Israel-Demonstrationen

ID: 1087103
(ots) - Bis nach Europa reicht Israels Gaza-Offensive.
Tausende demonstrieren auch in Deutschland, vor allem aber in
Frankreich gegen den aktuellen Militäreinsatz des jüdischen Staates
gegen die Islamisten im Gazastreifen. Dort, wo der Anteil der Muslime
an der Einwohnerzahl hoch ist, werden Kundgebungen gegen Israels
Gaza-Vorstoß veranstaltet. In Frankreich trifft das auf jede
Großstadt zu, in Deutschland in erster Linie auf Kommunen in
Nordrhein-Westfalen. Tausende Demonstranten waren am Wochenende auf
deutschen Straßen unterwegs. An der Spitze der Bewegung: die Linke.
Wenn Plakate mit Aufschriften wie »Gestern Opfer - Heute Mörder«
hochgehalten werden, dann ist Wachsamkeit gefragt. In dem Staat,
dessen Vorläufer für die Ermordung von sechs Millionen Juden
verantwortlich war, bewegt man sich mit Kritik an israelischer
Regierungspolitik auf einem schmalen Grat. Leider war der Grundton
der Proteste eher pauschal anti-jüdisch, als dass sich die
Kundgebungen gegen Netanjahus durchaus kritikwürdige
Regierungskoalition gerichtet hätten. Vor der Demonstration in Essen
nahm die Polizei 14 Personen fest, die dort einen Anschlag auf die
Alte Synagoge geplant hatten. Seit einigen Tagen wird das als
Gedenkstätte genutzte Gebäude bewacht. Am 9. November 2013 hat sich
die Reichspogromnacht zum 75. Mal gejährt. Gut acht Monate später
werden auch in Deutschland wieder jüdische Kultstätten attackiert. Im
Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg hat die Amadeu-Antonio-Stiftung eine
Zunahme antisemitischer Vorfälle beobachtet, darunter beschmierte
Synagogen in Frankfurt und Dresden. Aus der Geschichte nichts
gelernt? Die einheimische Bevölkerung mehrheitlich wohl schon. Wegen
des zunehmenden Anteils der muslimischen Bevölkerung in Europa, die
sich mit den Palästinensern in Gaza und im Westjordanland
solidarisiert, wird es dennoch mehr Demonstrationen gegen Israel


geben. Es ist vielleicht die größte Herausforderung der Integration,
von muslimischen Zuwanderern zu verlangen, den Holocaust als
historische Schuld ihres Gastlandes zu akzeptieren. Immerhin hat die
Kanzlerin Israels sichere Existenz zur deutschen Staatsräson erklärt.
Das glatte Gegenteil gilt für Recep Tayyip Erdogan. Der türkische
Ministerpräsident befeuert die anti-israelische Stimmung - a uch die
unter seinen in Deutschland lebenden Landsleuten. Seine Aussagen und
Forderungen nach einer Entschuldigung erfüllen den Tatbestand der
geistigen Brandstiftung. Wenn Erdogan am 10. August erwartungsgemäß
zum neuen Staatspräsidenten gewählt wird, verlangt die zivilisierte
Welt von ihm Anfang 2015 eine Entschuldigung ganz anderer Art. Dann
nämlich jährt sich zum 100. Mal der türkische Genozid an den
Armeniern.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 21.07.2014 - 21:05 Uhr
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