Mittelbayerische Zeitung: Kommentar "Steuer-Crux" von Reinhard Zweigler zu Solidaritätszuschlag
ID: 1105963
Solidaritätszuschlag. Im Westen ist die Sonderabgabe, die eigentlich
nur zum Aufbau der neuen, ostdeutschen Länder dienen sollte, lästig
wie Fußpilz. Helmut Kohl hatte doch versprochen, dass die "blühenden
Landschaften" aus der Portokasse, zumindest ohne höhere Steuern, zu
finanzieren seien. Weil aber alles viel schlimmer und vor allem
teurer wurde, verfiel man bald auf die Idee der Sonderabgabe. Und die
wird mit kurzer Unterbrechung bis heute erhoben. So wie die
Schaumweinsteuer, die Wilhelm II. 1902 zur Finanzierung der
kaiserlichen Kriegsflotte einführte. Sie wird noch heute erhoben.
Dieses Methusalem-Schicksal freilich sollte dem "Soli" nicht
beschieden sein. Bundeskassenwart Wolfgang Schäuble plant offenbar
das Ende des Steuerzuschlags. Allerdings darf nun niemand darauf
hoffen, dass dem Bürger deshalb mehr in der Tasche bleibt. Die Crux
ist: Schäuble plant mit der Aufhebung des Soli, die möglicherweise
ohnehin das Bundesverfassungsgericht erzwingt, eine Verschiebung
dieser Last auf andere Steuern. Und die Länder sind ganz begierig
darauf, dabei etwas abzubekommen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 09.09.2014 - 20:29 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1105963
Anzahl Zeichen: 1424
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Regensburg
Kategorie:
Innenpolitik
Diese Pressemitteilung wurde bisher 177 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Mittelbayerische Zeitung: Kommentar "Steuer-Crux" von Reinhard Zweigler zu Solidaritätszuschlag"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Mittelbayerische Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).