Westfalenpost: Sterbehilfe-Debatte

Westfalenpost: Sterbehilfe-Debatte

ID: 1284292
(ots) -

Wie hilft man sterbenden Menschen? Über diese
Frage muss der Bundestag gleich zweimal abstimmen. Bei der Versorgung
Sterbender existieren große Defizite, so eine aktuelle Studie. Die
Bundesregierung will die Palliativmedizin ausbauen. Der Gesetzentwurf
ist unstrittig.

Erhebliche Meinungsunterschiede gibt es
allerdings bei der Entscheidung über eine Liberalisierung der
Sterbehilfe. Hier gehen die Kontroversen über die Partei- und
Konfessionsgrenzen hinweg. Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus
Schneider bringt den Konflikt auf den Punkt. Schneider ist gegen eine
Liberalisierung der Sterbehilfe, vor allem gegen geschäftsmäßige
Suizid-Angebote. Doch aus Liebe zu seiner Frau würde er sie in eine
Todesklinik begleiten.

Für Pro und Kontra sprechen jeweils gute
Gründe: Es gehört zum Selbstbestimmungsrecht jedes Einzelnen, sein
Ende frei wählen zu dürfen, vor allem, wenn er ohne Hoffnung an einer
unheilbaren Krankheit mit unerträglichen Schmerzen leidet.
Gleichzeitig bereitet die Vorstellung Unbehagen, dass die
Todesspritze legal und alltäglich wird, gerade, weil sich so viel
Missbrauch damit vorstellen lässt. Gegner einer Liberalisierung
fürchten, dass Senioren indirekt regelrecht zum Freitod genötigt
würden, wenn Sterbehilfe zur ganz normalen Dienstleistung wird.

Es geht um viel bei dieser Abstimmung: um Gewissen, um
Glauben, um Rechtssicherheit. Und es geht um Würde in der
hilflosesten Situation, in die ein Mensch geraten kann. Müssen sich
Ethik und Menschlichkeit am Ende ausschließen? Das sind Fragen, die
kein Gesetz dieser Welt beantworten kann. Allerdings muss das Gesetz
garantieren, dass der Schutz des Lebens an erster Stelle steht.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160



Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  RNZ: Badische Zeitung: Sterbehilfe im Bundestag / Traurige Premiere
Kommentar von Bernhard Walker
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 03.11.2015 - 20:50 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1284292
Anzahl Zeichen: 1990

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 314 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Sterbehilfe-Debatte"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Oliver Ruhnert: "Habe Hochachtung vor Wagenknecht" ...

Der Sauerländer BSW-Politiker und Fußballfunktionär Oliver Ruhnert hat Sahra Wagenknecht im Interview mit der WESTFALENPOST gegen Kritik verteidigt. Die Partei-Vorsitzende des neugegründeten BSW sei "hochintelligent", sagte Ruhnert der ...

Alle Meldungen von Westfalenpost


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z