Weser-Kurier: Leitartikel von Philipp Jaklinüber die Politik der EZB
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umso forscher zur Tat: Was der Präsident der Europäischen Zentralbank
aufbieten kann im Kampf gegen Wachstumsschwäche und Deflationsgefahr,
hat er am Donnerstag gezückt. Ein Leitzins von Null, ein noch höherer
Strafzins für Bankeinlagen, eine Ausweitung der Anleihekäufe,
extragünstige Langfristkredite für Geldinstitute - so billig war Geld
noch nie im Euro-Land. Es ist jetzt sogar komplett umsonst zu haben.
Das wird Draghis Beliebtheit bei deutschen Sparern nicht erhöhen.
Zumal der EZB-Chef Niedrigstzinsen für eine lange Zeit angekündigt
hat. Die Politik des billigen Geldes wird bis auf Weiteres am
Angesparten nagen. Viel Kritik musste die Notenbank deswegen schon
einstecken. Doch die Draghi-Schelte ist so verbreitet wie wohlfeil.
Wieviel Spielraum haben Währunghüter, die gegen das Horrorszenario
einer Deflationsspirale ansteuern? Dass hochverschuldete Euro-Staaten
von den Anleihekäufen der EZB profitieren, kann nur derjenige
verdammen, der Europas Gemeinschäftswährung beerdigen will. Von der
im Übrigen vor allem Deutschland profitiert. Trotz Geldschwemme ist
der Euro-Raum weit entfernt vom Inflationsziel zwei Prozent -
inzwischen seit Jahren. Ist die EZB am Ende ihrer Möglichkeiten
angelangt? Draghi bestreitet das natürlich. So oder so: Die
Zentralbank hat ihren Teil erfüllt. Um das Wachstum in Europa
anzukurbeln, sind die Regierungen am Zug. Sie müssen jetzt Geld
ausgeben und Investitionen in Gang setzen.
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Datum: 10.03.2016 - 20:49 Uhr
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