Suhlen im Schlamm für die Artenvielfalt / Wenn Rothirsche baden gehen, werden sie zu Natur-Gestalte

Suhlen im Schlamm für die Artenvielfalt / Wenn Rothirsche baden gehen, werden sie zu Natur-Gestaltern - die Deutsche Wildtier Stiftung erklärt das Phänomen

ID: 1374337
(ots) - Welche Rolle spielt Rotwild in der Natur? Die
Antwort hängt davon ab, wen Sie fragen. Für die einen ist der Hirsch
im Wald eine Art "Elefant im Porzellanladen": Also ein Schädling, den
es zu bekämpfen gilt. Für die anderen ist Rotwild Teil des
Ökosystems; ein "Natur-Gestalter", ohne den andere Arten nicht
existieren würden. Das 8. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier
Stiftung findet vom 7. - 9. Juli 2016 unter dem Titel "Der Rothirsch
als Naturschützer" in Baden-Baden statt.

Die Hitzewelle rollt. Familie Rothirsch verhält sich nicht viel
anders als der Mensch: Die Tiere meiden die pralle Sonne, ziehen sich
in den Schatten zurück, suchen Ruhe und gehen baden. Der Rothirsch
ist sogar einem Vollbad gegenüber nicht abgeneigt. "Bei Rothirschen
spricht man von Suhlen, wenn sie sich im Schlamm wälzen", sagt Dr.
Andreas Kinser, Forst- und Jagdexperte der Deutschen Wildtier
Stiftung. Mit der Schlammpackung verschaffen sich die Tiere eine
angenehme Abkühlung, wehren lästige Parasiten wie Mücken, Bremsen und
Zecken ab und bereiten - quasi nebenbei - den Boden für das Überleben
anderer Wildtiere.

Die "Freibäder" der Hirsche dienen nicht nur der Abkühlung: Für
viele Säugetiere und Vögel fungieren Suhlen als Trinkwasserloch, für
manche Insekten sind sie willkommener Lebensraum und Kinderstube für
die nächste Generation. Die bedrohte Hochmoor-Mosaikjungfer - eine
Libellenart - nutzt beispielsweise Suhlen für die Eiablage. Amphibien
wie die seltene Kreuzkröte und bedrohte Unkenarten wie Rot-und
Gelbbauchunken finden - Hirsch sei Dank - dringend benötigte
Feuchtgebiete im Wald. Würden Rothirsch und Wildschwein die Suhlen
nicht mehr regelmäßig besuchen, würden die feuchten Stellen schnell
zuwachsen und wären für diese Arten unbrauchbar! Im Umfeld von
schlammigen Suhlen bilden sich aber Pflanzengesellschaften, die nur


deshalb wachsen und gedeihen, weil der Boden durch Tritt und Wühlen
immer aufs Neue "verwundet" wird. Die Samen dieser Pflanzen verfangen
sich später wieder im Fell der schlammbadenden Rothirsche und werden
mitunter über viele Kilometer fortgetragen. Suhlen fungieren damit
nicht zuletzt als Samentauschbörse des Waldes.

Das 8. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung findet vom
7. - 9. Juli in Baden-Baden statt. Informationen finden Sie auf
www.Rothirsch.org.

Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de



Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de

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Datum: 29.06.2016 - 08:30 Uhr
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Umwelttechnologien



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