Westfalenpost: Eine neue GroKo sollte mehr "Gedöns" wagen / Kommentar von Birgitta Stauber zum Erfolg des Elterngeldes
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Gerhard Schröder (SPD) den langen Namen des Ministeriums für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend mit "Familie und Gedöns" abgekürzt hat.
Tatsächlich war damals der Stellenwert von "weichen Themen" so gering
wie die Verbreitung der vollen Berufstätigkeit junger Mütter. Kurz
vor der Jahrtausendwende gab es kaum öffentlich geförderte Optionen
zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Elterngeld? Krippenplatz?
Ganztagsschulen? Fehlanzeige, zumindest in Westdeutschland.
Erwerbstätige Mütter brauchten einen Partner, der zu Hause bleibt,
eine fitte Oma oder eine private Kinderbetreuung. Kein Wunder, dass
es noch vor 20 Jahren selbstverständlich war, dass Mütter nach der
Geburt erst mal drei Jahre zu Hause blieben und danach vorsichtig,
die Teilzeit angepasst an die Öffnungszeiten des Kindergartens,
wieder in den Beruf einstiegen. Inzwischen ist die Familienpolitik
auf den Kopf gestellt. Die Ehe hat an Bedeutung verloren. Wer sich
allein auf den Hauptverdiener verlässt, handelt heutzutage
fahrlässig. Sollte es noch einmal zu einer Großen Koalition kommen,
dann sind die Parteien gut beraten, die Familienpolitik weiter zu
entwickeln. Es fehlen Ganztagsschulen und Kitaplätze, zudem geraten
Frauen noch immer in die Teilzeitfalle, aus der sie nicht mehr
herauskommen. Denn eins ist klar: Die Zahl der Kinder wird wachsen.
Schließlich steigt nicht nur die Zahl der Zuwanderer, sondern auch
(vorsichtig) die Geburtenrate. Der Begriff "Gedöns" ist
glücklicherweise eingemottet. Aber ein Topthema ist die
Familienpolitik noch nicht. Hier liegt die echte Chance für eine
GroKo-Neuauflage.
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Datum: 09.01.2018 - 20:35 Uhr
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