Westfalen-Blatt: Volksverhetzung: Anzeige gegen Rapper und BMG-Chef
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Verfahren wegen Volksverhetzung. Gestern hat ein Mann aus Hamburg bei
der Polizei Gütersloh Strafanzeige gegen die Musiker und den
Vorstandschef der Bertelsmann-Tochter BMG, Hartwig Masuch, gestellt.
Das berichtet das Bielefelder "Westfalen-Blatt" (Mittwochsausgabe).
Kollegah und Farid Bang hatten am 12. April den Musikpreis "Echo"
gewonnen und stehen wegen als antisemitisch kritisierter Texte in der
Kritik. Auf öffentlichen Druck ließ die Bertelsmann Music Group (BMG)
mit Sitz in Berlin die Zusammenarbeit mit den Rappern »ruhen«.
Gestern erklärte BMG die Beziehung gegenüber dem "Westfalen-Blatt"
für "beendet". In der Stellungnahme der Plattenfirma heißt es: "BMG
hält alle geäußerten Vorwürfe gegen Hartwig Masuch für unbegründet.
BMG hat die Zusammenarbeit mit den Künstlern Kollegah und Farid Bang
beendet. Bertelsmann distanziert sich von jeder Form von
Antisemitismus und Diskriminierung."
Derzeit überprüft der Staatsschutz in Bielefeld die am
Bertelsmann-Konzernsitz in Gütersloh gestellte Anzeige. Polizei und
Staatsanwaltschaft in Berlin erklärten gegenüber der Zeitung, dass
dort keine Anzeigen gegen Masuch oder die Rapper vorlägen.
Prof. Dr. Christoph Gusy, Staatsrechtler an der Universität
Bielefeld, kann sich derweil nicht vorstellen, dass es zu einer
Anklage wegen Volksverhetzung kommt: "Paragraph 130 Strafgesetzbuch
ist eine Vorschrift zum Schutz des öffentlichen Friedens, das heißt
zur Vermeidung von Unruhen oder gewaltsamen Auseinandersetzungen
zwischen Teilen der Bevölkerung. Diese sollen nicht hervorgerufen
werden durch Meinungsäußerungen herabsetzender Art. Bei den
Songtexten neige ich zwar zur Herabsetzung. Aber eine Gefährdung des
öffentlichen Friedens sehe ich nicht."
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Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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Datum: 24.04.2018 - 18:10 Uhr
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