Allgemeine Zeitung Mainz: Spiel auf Zeit? / Kommentar von Friedrich Roeingh zur Anklage gegen Winterkorn
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Martin Winterkorn wegen der systematischen Abgasmanipulationen
erhoben wird, macht sich so etwas wie Genugtuung breit. Plausibel war
die Erzählung nie, dass die Abschalteinrichtungen ohne Wissen der
Vorstände in den Diesel-Fahrzeugen des VW-Konzerns installiert
wurden. Zwischen dieser offensichtlichen Unglaubwürdigkeit und einer
erwiesenen Schuld liegt im Rechtsstaat allerdings ein breiter
Korridor. Die US-Staatsanwaltschaft mag zwar davon ausgehen, dass
Winterkorn gemeinsam mit anderen VW-Managern über mögliche
Konsequenzen der Diesel-Manipulation unterrichtet wurde. Der
martialische Kommentar von US-Justizminister Jeff Sessions kann aber
nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die veröffentlichte
Anklageschrift beim Beweis des Vorsatzes dürftig bleibt. Die Wendung
in den USA rückt allerdings auch wieder die Ermittlungen der
deutschen Staatsanwaltschaften in den Fokus. Wie ernsthaft werden
hier die Verfahren vorangetrieben, wenn es nach zweieinhalb Jahren
noch immer kein Signal gibt, ob eine Anklage möglich erscheint? Was
sollen jetzt noch Durchsuchungen bringen, wie sie gerade erst bei
Porsche durchgeführt wurden? Es drängt sich der Eindruck auf, dass
die Ermittler einfach noch nicht zugeben mögen, dass es für Anklagen
gegen die Vorstände einfach nicht reicht.
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Datum: 04.05.2018 - 20:04 Uhr
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