Internationaler "Plastic Bag Free Day": Deutsche Umwelthilfe fordert Lenkungsabgabe von 22 Cent auf Plastiktüten
ID: 1627182
- 2,4 Milliarden unnötig verbrauchte Plastiktüten pro Jahr in
Deutschland belasten die Umwelt
- Freiwillige Selbstverpflichtung des Handels nicht ausreichend
- DUH fordert eine wirksame gesetzliche Regelung zur Vermeidung
umweltschädlicher Einweg-Plastiktüten sowie für Obst- und
Gemüseplastikbeutel
- DUH tritt für Abfallvermeidung durch Mehrweg-Tragetaschen ein
Ein Alltag ohne Einwegplastiktüten ist das Ziel des
internationalen "Plastic Bag Free Days", der jedes Jahr am 3. Juli
stattfindet. Von diesem Ziel trennen uns in Deutschland noch mehr als
2,4 Milliarden Plastiktüten, die jedes Jahr für die nur einmalige
Nutzung verbraucht werden. Aneinander gelegt ließe sich unser Planet
damit mehr als achtzehn Mal umrunden. Für Millionen Meerestiere und
Vögel ist der Plastikmüll tödlich. Um den unnötigen Verbrauch von
Plastiktüten endgültig zu beenden, fordert die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) die Einführung einer Abgabe von mindestens 22 Cent auf jede
verkaufte Einweg-Plastiktüte. Verwendet werden sollte diese Abgabe
zur Förderung von Mehrwegalternativen und Sensibilisierungskampagnen
zur Abfallvermeidung.
"Alle Selbstverpflichtungen der Wirtschaft sind bislang
gescheitert. Die Verschmutzung unserer Landschaft und die
Plastikpartikel in Flüssen, Seen und Meere führen selbst in
afrikanischen Staaten zu gesetzlichen Verboten. In Deutschland hat
unsere Bundesregierung ein großes Herz für die Kunststoffindustrie
und verweigert eine wirksame gesetzliche Regelung, wie wir sie in
immer mehr Ländern sehen. Wir fordern eine Lenkungs-Abgabe von
mindestens 22 Cent auf Einweg-Plastiktüten. Deutschland sollte sich
an progressiven Staaten wie Irland und Dänemark orientieren, wo durch
dieses Instrument nur noch 14 bzw. vier Plastiktüten pro Kopf und
Jahr verbraucht werden", fordert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen
Resch. Für Resch bietet die freiwillige Selbstverpflichtung des
Handels zu viele Schlupflöcher. Viele Händler fühlen sich nicht an
die Selbstverpflichtungserklärung gebunden oder machen mit dem
erzielten Verkaufspreis sogar noch ein gutes Geschäft.
"Zum Plastiktütenverbrauch von 2,4 Milliarden Stück pro Jahr
kommen nochmal drei Milliarden Obst- und Gemüsebeutelchen aus
Kunststoff hinzu. Die Bemühungen zur Vermeidung von Plastiktüten
sollten deshalb auch auf die besonders kleinformatigen Tütchen
ausgeweitet werden. Für den Transport von Obst und Gemüse gibt es
inzwischen wiederverwendbare Mehrwegnetze als Alternative. Einige
Supermarktketten haben das Gewicht von Mehrwegnetzen inzwischen in
das Kassensystem integriert und ziehen dieses beim Wiegen von Obst
und Gemüse automatisch ab. Das ist ein guter Anfang", sagt der
DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Nach Schätzungen der DUH setzen zwischen 20 und 30 Prozent der
Verbraucher, die vorher Einweg-Plastiktüten genutzt haben, nun auf
Einweg-Papiertüten. Allerdings sind auch Einweg-Papiertüten keine
ökologische Alternative. "Zwar werden Papiertüten im Fall einer
falschen Entsorgung in der Umwelt schneller zersetzt, aber für deren
Herstellung werden besonders viel Energie, Wasser und Chemikalien
benötigt. Um dieselbe Zugfestigkeit zu haben wie Plastiktüten, sind
Papiertüten fast doppelt so schwer. Daher sollten Verbraucher nicht
auf Papiertüten ausweichen, sondern Mehrwegtaschen, Einkaufs- bzw.
Fahrradkörbe, Klappkisten, Rucksäcke und andere Mehrwegalternativen
verwenden", sagt Fischer.
Links: Hintergrundinformationen zur Plastiktüte und
umweltfreundlichen Alternativen: www.kommtnichtindietuete.de
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, 030 2400867-43, fischer@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
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Datum: 03.07.2018 - 11:30 Uhr
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