RTL/n-tv-Trendbarometer / FORSA AKTUELL: Deutscheüberzeugt: Grüner Höhenflug nicht von Dauer - Seehofer soll zurücktreten - Nur 10 Prozent würden Nahles wählen
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Der Aufschwung der Grünen ist derzeit immer noch ungebrochen, das
belegt das aktuelle RTL/n-tv-Trendbarometer. Ihr Umfragewert steigt
nach der Wahl in Bayern im Vergleich zur Vorwoche um 2 Prozentpunkte
auf jetzt 21 Prozent. Damit liegen die Grünen 7 Prozentpunkte über
der SPD, 6 Prozentpunkte über der AfD und nur noch 6 Prozentpunkte
unter der CDU/CSU. Wenn in dieser Woche der Bundestag gewählt würde,
wäre eine schwarz-grüne Koalition möglich. Die aktuelle
Stimmverteilung: CDU/CSU 27 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 14
Prozent (20,5%), FDP 9 Prozent (10,7%), Grüne 21 Prozent (8,9%),
Linke 9 Prozent (9,2%), AfD 15 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich
für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 26 Prozent aller
Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen
(Nichtwähler 2017: 23,8%).
Der wachsende Zuspruch für die Grünen zeigt sich auch bei der
Frage nach der politischen Kompetenz der Parteien. 10 Prozent der
Bundesbürger - und damit so viele wie noch nie - trauen derzeit den
Grünen zu, "mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu
werden". Der SPD trauen das nur 4 Prozent zu, der CDU/CSU 18 Prozent
und einer der übrigen Parteien 13 Prozent. 55 Prozent trauen das gar
keiner Partei zu. Die Deutschen sind allerdings skeptisch, dass der
Höhenflug der Grünen von Dauer sein könnte. Ein Drittel der Befragten
(34%) ist der Auffassung, dass die Grünen die SPD dauerhaft als neue
Volkspartei ablösen würden - die Mehrheit dagegen ist überzeugt, dass
"der Höhenflug der Grünen bald wieder zu Ende sein wird" (52%). Nur
die Anhänger der Grünen sind sich mehrheitlich sicher, dass der
Erfolg "ihrer" Partei anhalten wird (76%).
Berlin nicht verantwortlich für CSU-Pleite
Die Verluste der CSU bei der bayerischen Landtagswahl sind
hausgemacht: Über die Hälfte der Deutschen (57%) ist im
RTL/n-tv-Trendbarometer überzeugt, dass die CSU selbst und ihr
Parteichef Horst Seehofer für das schlechte Wahlergebnis
verantwortlich sind. Das steht auch für 77 Prozent der CSU-Anhänger
fest. Nur ein Drittel der Bundesbürger (34%) und 21 Prozent der
CSU-Anhänger sehen die Schuld in der Arbeit der Großen Koalition in
Berlin. Lediglich die Anhänger der AfD machen die Bundespolitik für
den Einbruch der CSU verantwortlich (90%). Fast zwei Drittel der
Deutschen (64%) sind der Auffassung, Horst Seehofer solle nach dem
schlechten Abschneiden seiner Partei Konsequenzen ziehen und sowohl
als CSU-Chef als auch als Innenminister zurücktreten. Das erwarten
auch 62 Prozent der Bayern und 67 Prozent der CSU-Anhänger. Nur die
AfD-Anhänger sind in ihrer Mehrheit dagegen (75%).
forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL:
"Viele Kommentatoren werten Landtagswahlen gern als Stimmungstest für
die Bundespolitik. Die Mehrheit der Bundesbürger hält diese
Einschätzung, mit Ausnahme der AfD-Anhänger, für falsch. Entscheidend
bei der Stimmabgabe ist vor allem die Landespolitik. Insofern halten
die Bürger auch nicht die Bundesregierung und Angela Merkel sondern
die CSU und ihren Vorsitzenden für das Wahldebakel der CSU
verantwortlich."
Schlechte Noten für Nahles - aber keine Alternative in Sicht´
35 Prozent der Bundesbürger sind im aktuellen
RTL/n-tv-Trendbarometer der Auffassung, die Sozialdemokraten sollten
die Große Koalition verlassen und sich in der Opposition erneuern.
Doch dass die SPD sich als Oppositionspartei tatsächlich erneuern und
verloren gegangene Wähler wieder zurückgewinnen könnte, glauben
mehrheitlich nur die Anhänger der SPD (60%) und der Linken (52%). 51
Prozent aller Bundesbürger aber glauben das nicht. Dabei können viele
Bundesbürger (38%) mit dem Begriff der "Erneuerung" gar nichts
anfangen. Am ehesten denken die Befragten dabei noch an personelle
Veränderungen oder eine Verjüngung (36%), an "mehr Bürgernähe" (26%)
oder an eine Überprüfung der Parteiprogramme (24%). Nur 9 Prozent
verstehen unter "Erneuerung" eine "Rückbesinnung auf alte Werte"
(also eine Radikalisierung der Parteien).
Für das immer weiter sinkende Vertrauen in die SPD dürfte auch die
Parteichefin Andrea Nahles mit verantwortlich sein. Nur 19 Prozent
der Bundesbürger sind mit ihrer Arbeit zufrieden, die große Mehrheit
(69%) ist unzufrieden. Sogar die SPD-Anhänger bewerten Nahles negativ
(62%). Auf die Frage, wen die Deutschen ins Kanzleramt wählen würden,
sinkt der Wert von Nahles um 2 Prozentpunkte auf nur noch 10 Prozent
ab. Das ist der schlechteste Wert, der im letzten Vierteljahrhundert
im RTL/n-tv-Trendbarometer für einen potentiellen Kanzlerkandidaten
gemessen wurde. Für Merkel statt Nahles würden sich derzeit immerhin
noch 43 Prozent entscheiden.
Aber wer könnte es besser machen als Nahles? Trotz ihres
schlechten Ansehens sehen 47 Prozent niemanden in der SPD, der für
den SPD-Vorsitz geeignet wäre. Von den 29 Prozent der Befragten, die
sich eine Alternative zu Nahles vorstellen können, nennen die meisten
Olaf Scholz (9%). Außerdem auf der Wunschliste: Kevin Kühnert (5%),
Martin Schulz und Sigmar Gabriel (je 3%) sowie Heiko Maas, Katharina
Barley und Stephan Weil (je 2%).
AfD-Erfolg: Mehr geht nicht
Die meisten Deutschen (56%) sind überzeugt, dass die AfD den
Gipfel ihres Erfolgs erreicht und ihr Wählerpotential weitgehend
ausgeschöpft hat. Nur ein Drittel der Bundesbürger (33%) erwartet,
dass die AfD noch weitere Wähler hinzugewinnen kann. Die Anhänger der
AfD bewerten die Aussichten ihrer Partei völlig anders: 88 Prozent
von ihnen glauben, dass es mit der AfD noch weiter aufwärts gehen
könnte.
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung.
Die Meinungen zu den Parteien nach der Bayern-Wahl wurden vom
Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa am 17. und 18. 10. im
Auftrag der Mediengruppe RTL ermittelt. Datenbasis: 1.503 Befragte,
davon 501 in Bayern. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3
Prozentpunkte.
Die Daten zur Parteien- und Kanzlerpräferenz sowie zur politischen
Kompetenz der Parteien wurden vom Markt- und
Meinungsforschungsinstitut forsa vom 15. - 19. 10. 2018 im Auftrag
der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.502 Befragte.
Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon 030
-62882442
Pressekontakt:
Lisa Fröhlig
Mediengruppe RTL Deutschland
Kommunikation n-tv
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Datum: 22.10.2018 - 08:00 Uhr
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