In Mitteldeutschland wenig Bemühungen um Polizei-Bewerber mit Migrationshintergrund
ID: 1692131
"Exakt" freigegeben:
In Mitteldeutschland bemüht sich die Politik kaum darum, mehr
Menschen mit Migrationshintergrund in den Polizeidienst zu holen. Das
geht aus einer Umfrage des MDR-Magazins "Exakt" hervor.
So lehnen es die Innenministerien in Sachsen und Thüringen nach
eigenen Angaben ab, bei Bewerbern für den Polizeidienst auf deren
Herkunft zu achten. Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt dagegen
sieht Menschen mit Migrationshintergrund als Bewerbergruppe, um die
man sich gezielt bemühe. Ob das gelingt, lässt sich allerdings nicht
genau sagen: Verlässliche Daten zum Anteil von Menschen mit
Migrationshintergrund unter den Polizeibeamten gibt es in
Mitteldeutschland nicht.
Experten kritisieren die geringe Bereitschaft, für größere
Vielfalt im Polizeidienst zu sorgen. "Die Vorteile liegen so klar auf
der Hand, dass mir die Gleichgültigkeit vieler Innenministerien
schleierhaft ist", sagte Rebecca Pates, Professorin für
Politikwissenschaft an der Universität Leipzig dem MDR. So wisse man
aus anderen Ländern wie etwa Großbritannien, dass Menschen mit
ausländischer Herkunft gerade bei der Aufklärung organisierter
Kriminalität helfen könnten. Zuletzt habe etwa die ethnisch
spezifische Kriminalität zugenommen. "Menschen mit Wurzeln im Ausland
können viel leichter Informationen über die Organisation von
ausländischen Banden erlangen", sagt Pates weiter.
Außerhalb Mitteldeutschlands gehen laut MDR-Umfrage die
Bundesländer unterschiedlich mit der Frage um, ob der Anteil von
Menschen mit Migrationshintergrund im Dienst erhöht werden sollte.
Während etwa Bayern eine gezielte Ansprache von Menschen mit
ausländischer Herkunft für den Dienst nicht für notwendig hält, legen
die Verantwortlichen in Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und
Niedersachsen dagegen Wert auf Vielfalt unter den Beamten. Sie
organisieren Kampagnen zur Gewinnung von Kollegen mit
Migrationshintergrund und begründen dies häufig mit einer derzeit
fehlenden Diversität in der gesamten Landesverwaltung.
Mehr dazu unter www.mdr.de/investigativ und in MDR-Exakt am 30.
Januar, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen.
Pressekontakt:
MDR, Anja Riediger, Tel.: (0341) 300 48 45,
E-Mail: anja.riediger@mdr.de
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Datum: 30.01.2019 - 16:51 Uhr
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