neues deutschland: Gleichmacherei - Kommentar zum Verfassungsschutzbericht
ID: 1732889
Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes sagt, dass die extremen
Strömungen alle »gleichermaßen gefährlich« seien, dann dramatisiert
er damit einerseits und verharmlost andererseits. In dem Bericht
werden ganz unterschiedliche Kritiker wie Gegner der öffentlichen
Ordnung erwähnt und damit unweigerlich zusammengebracht. Das ist
möglicherweise politisch so gewollt, aber für eine gesellschaftliche
Analyse hinderlich.
Der Verfassungsschutzbericht operiert mit einem sehr schlichten
Schema: Dort sind »gewaltbereite Linksextremisten«, »gewaltbereite
Rechtsextremisten« und »gewaltbereite Islamisten« aufgeführt.
Gesellschaftliche Realitäten lassen sich damit nicht abbilden. Denn
der Hass und das Gewaltpotenzial bei Rechtsradikalen sind enorm,
ungleich höher als bei Linken, das steht außer Frage.
Als bekannt wurde, dass der Kasseler Regierungspräsident Walter
Lübcke von einem Neonazi ermordet wurde, waren viele überrascht.
Dabei hat es doch bereits die Mordserie des NSU gegeben. Bekannt ist,
dass Rechtsradikale Waffen horten und militante Neonazis gut vernetzt
sind. Es ist wahrscheinlich, dass einige von ihnen wieder bereit sind
zu morden.
Die neue Justizministerin Christine Lambrecht spricht davon, dass
der Lübcke-Mord eine Zäsur sei. Das ist nicht richtig. Schließlich
hat es die NSU-Mordserie gegeben - aber die richtete sich vor allem
gegen Migranten und nicht gegen einen Repräsentanten des Staates.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 27.06.2019 - 18:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1732889
Anzahl Zeichen: 1860
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Berlin
Kategorie:
Innenpolitik
Diese Pressemitteilung wurde bisher 693 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"neues deutschland: Gleichmacherei - Kommentar zum Verfassungsschutzbericht"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
neues deutschland (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).