neues deutschland: Heimliche Liebe: Politcasting - Kommentar zur Kandidatensuche für den SPD-Parteivorsitz
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wegzudenken. Show, Streit, manchmal Tränen - und
Zuschauerbeteiligung. Ein sicheres Erfolgsrezept. Auch die SPD macht
sich nun dieses Prinzip bei ihrer Kandidat*innensuche für den
Parteivorsitz zu eigen. Nur, dafür erntet sie bislang Spott: »Totales
Fiasko« und »Farce« kommentieren Medien. Zu unbekannt die
Kandidat*innen, echte »Politpromis« aus der ersten Reihe fehlten.
Allerdings, vor einigen Monaten kritisierten die gleichen
Kommentator*innen noch, dass die SPD am Boden liege und neue Ideen
und eine Erneuerung brauche.
Jetzt ist eben doch noch ein herbeigesehnter A-Promi ins Rennen
gestiegen: Finanzminister Olaf Scholz. Bätschi. Nur, jetzt mal im
Ernst, ist der GoKo-Befürworter, Agenda-2010-Architekt und
Schwarze-Null-Guru tatsächlich der Aufbruch, den die SPD braucht? Das
kann man anzweifeln.
Doch das Gute ist: In dem Politcasting können sich die
Zuschauer*innen und Mitglieder selbst ein Urteil darüber bilden. Dass
der öffentliche Applaus leise ausfällt, ist dennoch klar: Keiner
bekennt sich gerne zu seiner Castingleidenschaft, zu ordinär, »diese
ganzen No-Names« - aber irgendwie wissen dann doch alle Bescheid. Die
SPD könnte als Veranstalter auf jeden Fall davon profitieren: Sie
beginnt, endlich wieder öffentlich über ihren Kurs zu streiten - und
dringend benötigte Zukunftsvisionen zu entwickeln. Wohin will sie in
einer Zeit, in der der Schrödersche Kurs der »neuen Mitte« nicht mehr
zu zieht? Im besten Fall schafft sie es so sogar, wieder
sozialdemokratische Themen auf die öffentliche Agenda zu setzen.
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Datum: 16.08.2019 - 17:33 Uhr
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