Kommentar: Johnsons Ausfall schwächt die Briten

Kommentar: Johnsons Ausfall schwächt die Briten

ID: 1807717
(ots) - Es ist schon früher passiert, dass ein britischer Premierminister wegen Krankheit ausfiel. Als Winston Churchill 1953 einen Schlaganfall hatte, war er drei Monate krank, aber die Bevölkerung erfuhr nichts davon. Jetzt spielt sich das Drama um Boris Johnson im Licht der Öffentlichkeit ab und dazu in einem Moment der nationalen Krise. Der Premierminister befindet sich auf der Intensivstation und niemand weiß, ob und wann er gesunden wird. Steife Oberlippe hin oder her: Die Briten zittern. Je länger die Situation ohne klare Führungsstruktur andauert, desto mehr gibt es Anlass zur Sorge. Lord Morely bemerkte einst, dass der britische Premierminister ein "primus inter pares", ein Erster unter Gleichen sei. Das legt Kollegialität nahe, als ob das Amt des Premiers nicht viel mehr als das eines Verwalters sei. Nichts könnte der Wahrheit ferner liegen. Wenn die ungeschriebene Verfassung des Vereinigten Königreichs klar in einem Punkt ist, dann darin: Im Premierminister kristallisiert sich die Macht. Solange er die Unterstützung des Parlaments hat, ist er der Fluchtpunkt des britischen Staatsverständnisses. Da ist es kein Wunder, dass die Briten in der Krise vom Premierminister Information und Bestärkung und vor allem Richtungsentscheidungen erwarten. Die ungeschriebene Verfassung ist allerdings in einem Punkt sehr unklar: Wer übernimmt, wenn der Premierminister auf Dauer ausfällt? Die Regierung wird bald mit grundsätzlichen strategischen Entscheidungen konfrontiert werden. Der aktuelle Lockdown sollte bis zum Ostermontag gehen. Vorher müssen sich die Minister darüber einigen, ob es zu teilweisen Lockerungen kommen kann. Wer will dann die Verantwortung übernehmen? Wer hätte die Autorität, den Briten zu sagen, wie es weitergehen soll? Das Königreich

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4566976
OTS: Rheinische Post



Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Kommentar: Den Blick nach China richten SPD-Vizechefin fordert Abschiebestopp wegen Corona
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 07.04.2020 - 20:35 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1807717
Anzahl Zeichen: 2125

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Düsseldorf



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 583 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Kommentar: Johnsons Ausfall schwächt die Briten"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Rheinische Post (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Ex-Nationalspieler Uwe Rahn an Darmkrebs erkrankt ...

Der frühere Nationalspieler und Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga, Uwe Rahn, ist an Darmkrebs erkrankt. Das sagte der 58-Jährige im Interview mit der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). "Die Diagnose war für mich n ...

Alle Meldungen von Rheinische Post


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z