Kompass 2020: Bericht zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik / Corona-Krise hat verheerende Folgen für die ärmsten Länder - Hilfswerke fordern stärkeres Engagement der Bundesregierung
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"In Folge der Krise könnte die Zahl der Hungernden von 820 Millionen auf eine Milliarde steigen. Die Einkommensmöglichkeiten der Ärmsten gehen sofort verloren, wenn Tagelöhner und Wanderarbeiter durch die Corona-Restriktionen von einem Tag auf den anderen keine Arbeit mehr haben. Für sie ist die Gefahr an Hunger zu sterben bedrohlicher als das Virus selbst. Bis zu 70 Prozent der Erwerbsbevölkerung in Entwicklungsländern arbeiten in der Landwirtschaft - ohne jede soziale Absicherung. Jede Strategie, um die Not zu lindern und eine wirtschaftliche Erholung einzuleiten, muss den Agrar- und Ernährungssektor ins Zentrum stellen. Bäuerinnen und Bauern sind systemrelevant, insbesondere in Entwicklungsländern. Die Finanzierung für Hungerbekämpfung und die ländliche Entwicklung dürfen daher nicht reduziert werden. Das Sofortprogramm des BMZ ist wichtig und muss wie vom Bundesminister Müller gefordert mit rund drei Milliarden aus dem Nachtragshaushalt untermauert werden und die langfristigen Entwicklungsbemühungen nicht konterkarieren", betonte Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Auch außerhalb der Corona-Krise plädierte terre des hommes für einen deutlich höheren Stellenwert der Kinderrechte in der deutschen Entwicklungspolitik. "Die Rechte von Kindern müssen deutlich stärker entwicklungspolitisch verankert werden. Im BMZ-Reformplan für 2030 spielen sie praktisch keine Rolle. Für die derzeitige Kinderrechte-Sensibilität der Entwicklungspolitik bekommt das BMZ von terre des hommes einen Blauen Brief", erklärte Birte Kötter.
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Der "Kompass 2030" ist die Weiterentwicklung des jährlichen Berichts zur "Wirklichkeit der Entwicklungspolitik", den terre des hommes und Welthungerhilfe seit 1993 herausgeben. Er unterzieht weiterhin die deutsche Entwicklungspolitik einer kritischen Analyse, berücksichtigt dabei aber insbesondere die Anforderungen der 2015 beschlossenen UN-Nachhaltigkeitsagenda an die deutsche Politik.
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für " Zero Hunger bis 2030 ". Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.300 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,71 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
Das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes engagiert sich seit über 50 Jahren für Kinder in Not. terre des hommes stoppt Gewalt gegen Kinder, schützt sie vor Sklaverei, Ausbeutung und Missbrauch und setzt sich dafür ein, dass Kinder in einer gesunden und Umwelt aufwachsen können, die auch zukünftigen Generationen Lebenschancen bietet. terre des hommes ist unabhängig von Regierungen, Wirtschaft, Religionsgemeinschaften und Parteien und fördert derzeit weltweit rund 400 Projekte einheimischer Partnerorganisationen.
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Datum: 15.05.2020 - 11:00 Uhr
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