Kommentar: Anschläge auf die Demokratie
(ots) - Die meisten Kommunalpolitiker arbeiten ehrenamtlich und opfern ihre Freizeit für die Allgemeinheit. Sie sorgen dafür, dass es im Ort verkehrsberuhigte Straßen vor Kitas und Schulen gibt, dass neue Parks und Spielplätze entstehen, dass der örtliche Sportverein trotz finanzieller Schieflage irgendwie doch noch gerettet werden kann. Kurzum: Sie bauen am Fundament unserer Demokratie, weil sie Aufgaben von gesellschaftlicher, öffentlicher und politischer Bedeutung wahrnehmen. Dafür sind wir alle ihnen zu großem Dank verpflichtet. Doch das sehen immer mehr Menschen leider nicht so. Denn statt Dankbarkeit schlägt den kommunalen Amts- und Mandatsträgern von Jahr zu Jahr mehr Hass entgegen. Sie werden bedroht, angespuckt, beleidigt und auch körperlich angegangen; der Hass aus dem Netz schwappt buchstäblich auf die Straße. Immer mehr Lokalpolitiker werfen hin oder treten erst gar nicht mehr zur Wahl an, weil sie sich das nicht antun wollen. Das ist eine verständliche und zutiefst menschliche Entscheidung, aber eine gefährliche Entwicklung. Wenn sich zukünftig immer weniger Menschen finden, um diese wichtigen Ämter zu besetzen und auszufüllen, wird die Demokratie nachhaltig geschwächt. Eigentlich müsste schon der Rückzug eines einzigen Kommunalpolitikers aus Sorge um sich und seine Familie ein ohrenbetäubendes Alarmsignal für die Gesellschaft sein, dass etwas gewaltig schief läuft im Land. Stattdessen aber werden die Rücktritte mehr oder weniger hingenommen. Dass jemand nicht mehr antritt, wird vielleicht noch mit einem "Schade" quittiert. Wenn wir als Gesellschaft unsere Amtsträger nicht mehr würdigen, müssen wir uns auch nicht wundern, wenn eines Tages niemand mehr da ist, der für die Belange anderer eintritt.
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Datum: 01.07.2020 - 18:15 Uhr
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