"Entwicklung braucht Mitsprache und Freiheit" - Neue Bundesregierung muss Weichen für sozial-ökologischen Umbau stellen - Gutes Spendenergebnis im Corona-Jahr
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Zugleich mahnt die Präsidentin, die Dauerkrisen auch in anderen Ländern wie etwa im Südsudan nicht aus dem Blick zu verlieren: "Armut, Hunger, die Klimakrise und Corona verstärken einander und lassen immer mehr Menschen zurück." Diese Pandemie hat einmal mehr offenbart, wie sehr sich der Globale Norden vom Rest der Welt entkoppelt hat.
Mehr noch als die Pandemie selbst haben im vergangenen Jahr die strikten Lockdowns die Menschen in den Projektländern von Brot für die Welt getroffen: Viele verloren ihr Einkommen. "Was als Schutzmaßnahme richtig und notwendig war, bedeutete für Menschen ohne soziale Absicherung, ohne Kurzarbeitergeld Armut und Hunger", so Pruin. Zusätzlich beschleunigt die Klimakrise Armut und Hunger. Fruchtbares Land geht verloren, Konflikte um Land und Wasser zwingen ganze Gemeinschaften, ihre Heimat zu verlassen.
Mit Blick auf die Bundestagswahl sagt die Präsidentin: "Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie mutig die Weichen stellt für einen sozial-ökologischen Umbau - lokal wie global. Eine lebenswerte Zukunft für alle erreichen wir nur, wenn wir weltweit entschlossen darum ringen, die Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen." Dazu müssten alle Ressorts künftig stärker an einem Strang ziehen. Die neue Bundesregierung sollte die Dringlichkeit der Klimakrise ernst nehmen. "Die Klimakrise hat dramatische Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit, die Stabilität wichtiger Ökosysteme und die Lebensbedingungen insbesondere der von Armut und Ausgrenzung betroffenen Menschen", sagt Dagmar Pruin. "Sie ist Ausdruck einer globalen Gerechtigkeitskrise. Die Bundesregierung sollte arme Länder bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels und beim Ausbau erneuerbarer Energien stärker unterstützen und bei uns die Anstrengungen zur Erreichung einer kohlenstofffreien Wirtschaft deutlich steigern."
Die künftige Bundesregierung sollte zudem nationale, öffentliche Gesundheitssysteme in den Ländern des Globalen Südens stärken. Als Lehre aus der Corona-Pandemie sollte sich die Bundesregierung zudem für den Aufbau funktionsfähiger sozialer Sicherungssysteme für die Ärmsten einsetzen. Sie sind der beste Weg, um zu verhindern, dass notwendige Schutzmaßnahmen wie Lockdowns bei einer Pandemie Armut und Hunger verstärken.
Jahresergebnis
In der Pandemie konnten die Partnerorganisationen von Brot für die Welt die Projektarbeit trotz mancher Schwierigkeit durchführen. Die Spendenbereitschaft war außerordentlich hoch. So hat Brot für die Welt im vergangenen Jahr mit 76,8 Millionen Euro Spenden und Kollekten das beste Ergebnis seit Gründung 1959 erzielt (2019: 64,4 Mio. Euro). "Wir sind sehr dankbar, dass viele Spenderinnen und Spender in der Corona-Pandemie mehr gespendet haben, auch weil Präsenz-Gottesdienste und damit Kollekten ausfallen mussten", sagt Pruin. In das Jahresergebnis 2020 ist zudem das gute Kollektenergebnis im Jubiläumsjahr 2019 eingeflossen. Der starke Rückgang an Kollekten im Corona-Jahr wird sich erst in der Bilanz 2021 niederschlagen.
Insgesamt standen Brot für die Welt im vergangenen Jahr 322,8 Millionen Euro (2019: 312,7 Mio. Euro) für die Entwicklungsarbeit zur Verfügung. Neben Spenden und Kollekten erhielt das evangelische Werk Mittel aus dem kirchlichen Entwicklungsdienst (59,7 Mio. Euro) und staatliche Mittel, vor allem des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ; 168,6 Mio. Euro) sowie Nachlässe, Bußgelder und sonstige Erträge.
Brot für die Welt ist das Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie. Im Jahr 2020 förderte das Werk insgesamt rund 1.800 Projekte weltweit. Der Schwerpunkt lag auf Ernährung und ländlicher Entwicklung. Menschenrechte, Gesundheit und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen spielen in der Projektarbeit ebenso wie Klimagerechtigkeit eine wichtige Rolle.
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Datum: 26.08.2021 - 10:30 Uhr
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